Auswirkungen von Arbeitslosigkeit unter unterschiedlichen ökonomischen Rahmenbedingungen auf die subjektive Gesundheit

Studien konnten bereits einen Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Situation in einem Land und der individuellen Gesundheit aufzeigen. Die Ergebnisse diesbezüglich sind jedoch widersprüchlich. Es kann nicht sicher gesagt werden, ob es Arbeitslosen zu Zeiten des Auf- oder Abschwungs besser geht. In dieser Arbeit werden anhand von aktuellen deutschen Paneldaten Arbeitslose zu einem Zeitpunkt mit hoher Arbeitslosigkeit mit Arbeitslosen zu einem Zeitpunkt mit niedriger Arbeitslosigkeit verglichen, um die Thematik auf die deutsche Bevölkerung anzuwenden. Zudem werden Arbeitslose und Erwerbstätige beider Zeitpunkte miteinander verglichen und die Unterschiede beider Gruppen aufgezeigt. Daten und Methoden: Die Datengrundlage der Untersuchung waren die Erhebungsjahre 2005 (Arbeitslosenquote=11,7%) und 2008 (Arbeitslosenquote=7,8%) des Soziökonomischen Panels. Es wurden alle Personen in die Analysen einbezogen, die zu beiden Zeitpunkten befragt wurden und zwischen 30 und 65 Jahren alt waren. Die Gruppe der Arbeitslosen umfasste alle beim Arbeitsamt als arbeitslos gemeldeten Personen und die Gruppe der Erwerbstätigen umfasste alle Voll- und Teilzeiterwerbstätigen. Ergebnisse: Zu beiden Zeitpunkten gaben die Arbeitslosen einen schlechteren Gesundheitszustand an als die Erwerbstätigen. Den Arbeitslosen zu dem Zeitpunkt mit hoher Arbeitslosigkeit im Jahr 2005 ging es sichtlich besser, als den Arbeitslosen von 2008, wo die Arbeitslosenquote niedriger war. Die Bildung der vier Gruppen „arbeitslos 05 und 08„, „erwerbstätig 05 und 08„, „arbeitslos 05 und erwerbstätig 08„ und „erwerbstätig 05 und arbeitslos 08„ ermöglichte konkrete Analysen bezüglich des Gesundheitszustandes von Personen, deren Beschäftigungsverhältnis sich in den drei Jahren verändert hat. Diskussion/Schlussfolgerungen: Wie erwartet ging es den Arbeitslosen beider Zeitpunkte im Vergleich zu den Erwerbstätigen bezüglich des Gesundheitszustandes schlechter. Die Arbeitslosen von 2005 wiesen jedoch einen deutlich besseren subjektiven Gesundheitszustand auf als die Arbeitslosen von 2008. Zudem konnte gezeigt werden, dass die Gruppe „erwerbstätig 05 und arbeitslos 08„ ihre Gesundheit im Jahr 2008 schlechter bewerten als im Jahr 2005. Folglich besteht ein Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und schlechter subjektiver Gesundheit.