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DOI: 10.1055/s-0031-1281802
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Urogenitale Radiologie in der Deutschen Röntgengesellschaft
Urogenital Radiology in Deutsche RöntgengesellschaftPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. Dezember 2011 (online)

Bildgebung und Intervention an Nebennieren, Nieren, Nierenbeckenkelchsystem und oberen Harnwegen, Harnblase, Harnröhre, Prostata, Samenblasen, Nebenhoden, Hoden, Skrotum, Penis, Vagina, Zervix, Uterus, Adnexen, Ovarien sowie retroperitonealen Strukturen – das sind die Themen der AG Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG; www.drg.de). Mit 43 Mitgliedern vor dem Deutschen Röntgenkongress (DRK) 2011 in Hamburg ist die AG Uroradiologie eine der kleinsten Arbeitsgemeinschaften innerhalb der DRG – und dabei trotzdem sehr aktiv. Schon während der Mitgliederversammlung auf dem DRK meldeten sich drei neue Mitglieder an, die alle mit Beiträgen zur Uroradiologie an der Gestaltung des wissenschaftlichen Programms des DRK 2011 mitgewirkt hatten. Weitere Anträge liegen vor (Information auf der Homepage der DRG unter URL: www.drg.de/data/die_drg/a.htm).
Der fünfköpfige Vorstand der AG Uroradiologie, gerade auf der Mitgliederversammlung im Rahmen des 92. DRK am 4.6.2011 wiedergewählt, freut sich über den Zuwachs. Vorstandsmitglieder PD Dr. med. Dirk Beyersdorff, Berlin, PD Dr. med. Karl Engelhard, Nürnberg, Prof. Dr. med. Peter Hallscheidt, Heidelberg (stellvertretender Vorsitzender), Prof. Dr. med. Hans-Joachim Mentzel, Jena, und Prof. Dr. med. Ullrich G. Mueller-Lisse, M. B.A., München (Vorsitzender) wünschen sich, dass die AG Uroradiologie ihre vielen Themen aus eigener Kraft wissenschaftlich aufrechterhalten und regelmäßig erneuern kann. Dazu zählen nicht nur die wissenschaftlichen Abstracts und Vorträge, die Refresherkurse und Workshops auf dem DRK, sondern auch die einschlägigen Original- und Übersichtsarbeiten, besonders in der „RöFo“, mit der die DRG seit Jahren eng verbunden ist.
Die Stichwortsuche in pubmed zeigt die Präsenz der Uroradiologie mit ihren vielen verschiedenen Themen in der RöFo von 2009 – 2011 (August) mit insgesamt 40 Beiträgen in deutscher und englischer Sprache, darunter 16 Originalarbeiten, 13 Fallberichte, 7 Übersichtsarbeiten und 4 sonstige Beiträge. Spitzenreiter unter den von der AG Uroradiologie betreuten Organen waren die Nieren mit insgesamt 14 Arbeiten. Die 8 Originalarbeiten zu den Nieren befassten sich mit Nierentransplantation [1] [2] [3], minimalinvasiver Embolisations-Therapie [4] [5], Nierenarterienstenosen [6], Kontrastmitteleffekten an Nierenzellen [7] und Dosisreduktion in der MDCT [8]. Die Prostata war Thema von 4 Original- und 3 Übersichtsarbeiten, die sich mit der dynamischen, kontrastmittelverstärkten MRT (DCE-MRI) [9] [10], der MR-Spektroskopie (MRS) [11], der multiparametrischen MRT [12] [13], der MR-gesteuerten Intervention [14] und der gesundheitsökonomischen Bedeutung der MRT vor Prostatabiopsie [15] auseinandersetzen. Weitere Originalarbeiten befassten sich mit der Nebennieren-Venenblutabnahme [16], der Sonografie-basierten Volumetrie der Harnblase bei Kindern [17], der Verringerung der Uterus-Dosis bei der thorakalen CT [18] und der MRT bei polyzystischen Ovarien [19]. Themen der Übersichtsarbeiten waren die retroperitoneale Fibrose [20], die MRT des Abdomens in der Schwangerschaft [21], die prätherapeutische Diagnostik des Zervixkarzinoms [22] und die Bedeutung der MRT für die Diagnostik der Endometriose [23].
Einige Themen der angeführten RöFo-Publikationen weisen auf die Überschneidungen hin, welche sich mit Themen der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DEGIR) und mit der AG Pädiatrische Radiologie der DRG ergeben. Diese Überschneidungen werden jedoch auch aktiv für den Wissensaustausch genutzt, z. B. mit den diesjährigen miteinander verbundenen Kongressveranstaltungen der AG Kinderradiologie und der AG Uroradiologie der DRG in Jena vom 17. bis 19. November 2011, welche die Kinderuroradiologie zum gemeinsamen Schwerpunkt gemacht haben. Auf dem DRK 2011 schloss auch der von der AG Uroradiologie mit gestaltete Workshop zum aktuellen Spektrum neuer Technologien in der Uroradiologie einen Kurs zur funktionellen Untersuchung der Harnwege im Kindesalter ein [24].
Andere Themen der AG Uroradiologie haben inzwischen eine gesundheitspolitische Dimension angenommen, die über die DRG hinaus weist. So wurde die DRG bei der Ersterstellung der S 3-Leitlinie Prostatakarzinom [25] im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaften durch das Ärztliche Zentrum für Qualitätskontrolle in Berlin und die Deutsche Gesellschaft für Urologie im Jahre 2009 durch zwei Vorstandsmitglieder der AG Uroradiologie, PD Dr. Dirk Beyersdorff, Berlin, und Prof. Dr. Ullrich G. Mueller-Lisse, M. B. A., München, vertreten. Besondere Bedeutung für die Radiologie in Deutschland hat dabei die in der Leitlinie verankerte „Kann“-Empfehlung zur Möglichkeit einer MRT-Untersuchung der Prostata bei klinischem Verdacht auf ein Prostatakarzinom nach vorangehender Stanzbiopsie der Prostata ohne Tumornachweis [25] [26]. Die Aktualisierung der S 3-Leitlinie Prostatakarzinom befindet sich im September und Oktober 2011 in der Phase der Konsentierung und redaktionellen Überarbeitung.
Radiologische Diagnostik und Intervention der Prostata waren mit 8 Beiträgen unter den besonders häufigen Themen der von der AG Uroradiologie mitgestalteten Refresherkurse, Workshops und wissenschaftlichen Vortragsreihen des DRK 2011, gefolgt von Diagnostik und Intervention an Nieren und ableitenden Harnwegen und Diagnostik des weiblichen und männlichen Beckenbodens.
Für den DRK 2012 in Hamburg setzt sich die AG Uroradiologie wieder zum Ziel, in sechs Refresherkursen von je 30 min jeweils eine Zusammenfassung einschlägiger aktueller Leitlinien und evidenzbasierter Grundlagen für die radiologische Diagnostik und Intervention im Urogenitaltrakt anzubieten. Eine Gruppe von drei Workshops soll neue Technologien bzw. Technologie-Vergleiche in der Urogenitalen Bildgebung und Intervention vorstellen und diskutieren, eine zweite Gruppe von drei Workshops interaktive Fallbesprechungen anhand typischer und untypischer Fälle aus der Urogenitalen Bildgebung und Intervention anbieten.
Die AG Uroradiologie freut sich auf zahlreiche interessierte Teilnahme an den Kongressveranstaltungen in Jena vom 17. – 19.11.2011 und in Hamburg vom 16.–19.5.2012 und auf zahlreiche Anmeldungen von interessanten wissenschaftlichen Vorträgen und Postern zum DRK 2012.
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Institut für Klinische Radiologie, Klinikum der Universität München – Innenstadt
Ziemssenstraße 1
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Telefon: 0 89-51 60-91 14/-91 01
Fax: 0 89-51 60-91 23/-91 02
eMail: Ullrich.Mueller-Lisse@med.uni-muenchen.de