Rofo 2011; 183 - FO_PO35
DOI: 10.1055/s-0031-1279654

Atrioösophageale Fistel nach Ablation – kann der Radiologe helfen?

D Roggenland 1, W Pennekamp 1, E Wittl 1, V Nicolas 1
  • 1Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH, Institut für Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum

Die Zahl der Katheterablationen steigt in den letzten Jahren kontinuierlich an (18 in 1995, 5050 in 2002 und aktuell >23000 Fälle in der medizinischen Literatur). Durch die steigende Anzahl der Interventionen gewinnnen jedoch auch die Komplikationen zunehmend an Bedeutung. Bei der Katheterablation handelt es sich mittlerweile in der Kardiologie um eine übliche Technik und Therapie bei therapierefraktärem Vorhofflimmern, zusammen mit einer Pulmonalvenenisolation (uni- oder bipolare Sonden).

Die Erfolgsrate liegt nach dem 1. Versuch bei ca.70–80%, beim 2. Versuch bei ca.90%, bei chronischem VHF bei ca.50%. Durch die Sonden resultiert eine Temperaturerhöhung, auch im Ösophagus. Komplikationsfördernd weist der Ösophagus manchmal einen langstreckigen Verlauf mit direktem Kontakt zur dorsalen Wand des linken Vorhofs auf und ist häufig lediglich durch eine inkonstante periösophageale Fettschicht umgeben.

Insgesamt sind atrioösophageale Fisteln als Komplikation nach einer Ablation sehr selten, die Inzidenz liegt bei 0,05–1%, sie haben aber eine extrem hohe Mortalität. Die Komplikation tritt 1–5 Wochen nach der Intervention auf, wobei zur Diagnsotik die Echokardiographie und die CT geeignet sind. Am wichtigsten erscheint jedoch, dass daran gedacht werden sollte. Eine Gastroskopie und eine transösophageale Echokardiographie sind wegen tödlicher systemischer Luftembolien kontraindiziert.

Lernziele:

Die atrioösophageale Fistel ist eine häufig tödliche Komplikation, die mit der Echokardiographie und der CT diagnostiziert werden kann. Wichtiger erscheint aber die Sensibilisierung aller beteiligten Ärzte früh daran zu denken, da eine Gastroskopie und eine transösophageale Echo wegen Luftembolisationen kontraindiziert sind. Anhand des Posters soll diese seltene Komplikation anschaulich dargestellt werden.

Keywords: Fistel, atrioösophageale Fistel, CT, Ablation, Komplikation

Korrespondierender Autor: Roggenland D

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH, Institut für Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bürkle-de-la-Camp Platz 1, 44789 Bochum

E-Mail: daniela.roggenland@rub.de