Rofo 2011; 183 - FO_PO24
DOI: 10.1055/s-0031-1279643

Wann überlebt der Talus? Auf Spurensuche in der bildgebenden Diagnostik der Talusnekrose

E Wittl 1, D Roggenland 1, L Kübler 1, P Graziano 1, V Nicolas 1
  • 1Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Radiologie, Bochum

Der Talus dient der Kanalisierung und gleichmäßigen Verteilung des Körpergewichtes und besitzt eine dementsprechend ausgerichtete Konfiguration und Knochenstruktur. Zum Durchtritt nutritiver Gefäße steht aus diesem Grund nur ein kleines Areal zur Verfügung, was den Talus im Falle von Verletzungen, in erster Linie bei Talushalsfrakturen, aber auch atraumatisch, zu Störungen der Blutversorgung prädisponiert. Die Kombination aus den hier besonders kleinlumigen ernährenden Gefäßen, häufigen Variationen intraossärer Anastomosen und dem Mangel an kollateraler Zirkulation begünstigt in diesem Fall die Entwicklung einer avaskulären Nekrose.

Röntgenübersichtsaufnahmen dienen hier weiterhin in erster Linie der Diagnostik einer Talusnekrose. Ergänzende computertomographische Aufnahmen können zur genaueren Beurteilung, aber auch zur Planung einer operativen Therapie sinnvoll bzw. notwendig sein und die Magnetresonanztomographie stellt ein wertvolles Instrument in der Früherkennung nekrotischer Veränderungen dar, welche sich im konventionellen Röntgenbild noch nicht sicher erfassen lassen.

Anhand strukturierter Befundbeispiele sollen neben einer kurzen antomischen Übersicht die typischen magnetresonanz-, die computertomo- als auch die radiographischen Alterationen gegenübergestellt werden. Das sog. Hawkins-Zeichen wird demonstriert, welches als Indikator für das Überleben des Talus gilt und bei sicherer Abgrenzbarkeit die Entwicklung einer Talusnekrose höchst unwahrscheinlich werden lässt.

Lernziele:

  • Strukturierte Demonstration sowohl der typischen MR- und CT-

  • als auch der radiographischen Alterationen des Talus

  • Diagnostische Zeichen prognostisch richtig deuten

Keywords: CT, MRT, Röntgen, Talusnekrose, Hawkins-Zeichen

Korrespondierender Autor: Wittl E

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Radiologie, Bürkle-de-la-Camp Platz 1, 44789 Bochum

E-Mail: ellen.wittl@gmx.net