Ziele: Die zeitliche Entwicklung lakunärer Hirninfarkt und ihr Darstellung in verschiedenen
MRT-Sequenzen war Gegenstand der Untersuchung. Methode: In einer prospektiven Untersuchung wurden 31 Patienten, bei denen sich in der initialen
Schlaganfall-MRT-Diagnostik ein lakunärer Hirninfarkt zeigte nach 8 Tagen und 90 Tagen
mit einem MRT-Protokoll nachuntersucht.
In der anschließenden Auswertung wurden in der DWI (b1000 und ADC), sowie in der Flair
und wenn möglich im TTP der Perfusion die Läsionsvolumina ausgemessen und miteinander
sowie im zeitlichen Verlauf verglichen. Ergebnis: Die definitive lakunäre Läsion nach 90 Tagen ist im Durchschnitt nur etwa halb so
groß wie der in der Flair demarkierte Infarkt am Tag 8. Eine Perfusionsstörung ist
bei lakunären Infarkten nur in 60% der untersuchten Fälle nachweisbar. Die DWI-Läsion
am Tag 8 ist im Mittel 72% größer als am Tag 0. Am Tag 8 korreliert die DWI-Läsion
sehr gut mit der Flair-Läsion, während die definitive Infarktnarbe am Tag 90 am besten
mit der DWI-Läsion am Tag 0 korreliert. Schlussfolgerung: Trotz meist rückläufiger bzw. vollständiger fehlender Klinik 1 Woche nach einem lakunären
Schlaganfall ist die Infarktgröße im MRT am Tag 8 deutlich größer als zum Zeitpunkt
der akuten Klinik. Die resultierende Infarktnarbe am Tag 90 hingegen stimmt relativ
gut mit der initialen DWI-Läsion überein.
Keywords: Schlaganfall, MRT, Flair
Korrespondierender Autor: Fritzsch D
Uniklinik Leipzig, Abteilung Neuroradiologie, Liebigstr. 20, 04103 Leipzig
E-Mail: fritzsch@freenet.de