Ziele: Bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren ist die Unterscheidung zwischen Tumor und posttherapeutischen
Veränderungen im Rahmen der radiologischen Kontrolle oft schwierig.
In dieser Studie sollte untersucht werde, ob durch einfache Musteranalyse der Perfusionskurven
eine Differenzierung zwischen Tumor und posttherap. Veränderungen möglich ist. Methode: Wir analysierten die MR-Perfusionen von 17 Patienten (m=12; 61 Jahre), bei denen
bei der Tumornachsorge eine suspekte Kontrastmittelanreicherung in der Mundhöhle/Oropharynx
aufgefallen war. Bei 11 Pat. konnte histologisch ein PLE-Ca-Rezidiv gesichert werden
(„Tumor“), bei 6 Pat. wurden histologisch (n=2) oder durch Verlaufskontrollen posttherap.
Veränderungen diagnostiziert („Narbe“).
Alle MR-Perfusionen wurden an einem Hochfeld-MRT (TRIO, Siemens) mit einer T1-Flash
Sequenz durchgeführt (TR/TE 5,9/1,84s; FOV 220; 40 Serien à 7,7s; flow 3,5ml/s); die
Perfusionsauswertung erfolgte mit einer handelsüblichen Software (MeanCurve, Leonardo,
Siemens). Zwei Radiologen platzierten in einem definierten suspekten KM-anreichernden
Areal 4 ROIs, aus denen die SI/Zeit-Kurven mit den Kurvencharakteristika (Peak-max,
TTP) berechnet wurden. Ergebnis: Die Charakteristika der gemittelten Perfusionskurven zeigten signifikante Unterschiede
für beide Gruppen: In der „Tumor“-Gruppe fand sich ein rascher Kurvenanstieg (TTP
12,4±6,4s) auf einen mittleren Pmax von 1,96±0,83 (range, 0,73–3,48). Der Verlauf
der Perfusionskurven der „Narben“-Patienten zeigte einen deutlich langsameren Anstieg
(TTP 28,0±10,7s; p=0,006) mit einem niedrigeren Pmax von 0,81±0,61 (range, 0,18–1,7;
p=0,02). Schlussfolgerung: Die Kurvencharakterisika der MR-Perfusion von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren unterscheiden
sich signifikant von Perfusionskurven bei Patienten mit posttherapeutischen Veränderungen
und könnten daher als Surrogatmarker bei Verlaufsuntersuchungen bei diesen Patienten
eingesetzt werden.
Keywords: Kopf-Hals-Tumoren, MR-Perfusion, Posttherapeutische Veränderungen
Korrespondierender Autor: Rohde S
Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg
E-Mail: stefan.rohde@med.uni-heidelberg.de