Rofo 2011; 183 - VO403_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279443

MDCT – Diagnostik der Darmwandmetastasen von extraabdominalen, nicht lymphatischen Tumoren

MC Freund 1, B Zelger 2, M Oberwalder 3, K Unsinn 1, W Jaschke 1, B Glodny 1
  • 1Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik Radiologie, Innsbruck
  • 2Medizinische Universität Innsbruck, Institut für Pathologie, Innsbruck
  • 3Medizinische Universität Innsbruck, Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck

Ziele: Ziel der Studie ist die retrospektive Evaluation des bildmorphologischen Spektrums der Darmwandmetastasen des Magens, Dünn- und Dickdarmes von extraabdominalen, nicht lymphatischen Primärtumoren mittels KM – unterstützten MDCT – Untersuchung incl. Vergleich mit anderen primären Darmtumoren. Methode: Bei 15 erwachsenen Patienten mit histologisch bestätigten Darmwandmetastasen des Magens, Dünndarmes, Dickdarmes wurden das KM – unterstützte MDCT des Abdomens bzgl. Patientenalter, Histologie, Lokalisation, Größe, Anzahl, sekundäre Komplikationen, und anderweitige Metastasenmanifestationen ausgewertet.

Zusätzlich wurde MDCT – Muster der Darmwandmetastasen mit anderen MDCT – Mustern primärer Darmwandtumoren (Magenkarzinom, gastrointestinaler Stromatumor, neuroendocriner Tumor, kolorektales Karzinom) anhand repräsentativer Bildbeispiele durch 2 Radiologen im Konsensus verglichen. Ergebnis: Das durchschnittliche Patientenalter betrug 72,3 Jahre.

Häufigste Primärtumore waren maligne Melanome (n=7) und Bronchialkarzinome (n=6) und seltener Sarkome (n=6).

Darmwandmetastasen waren häufiger im Dünndarm (n=10) und seltener im Colon (n=3) und Magen (n=2) lokalisiert; die durchschnittliche Größe betrug 4.3cm (2.1–7.3cm); Darmwandmetastasen waren häufiger multipel (n=9) und seltener singulär (n=6). Sekundäre Komplikationen waren relativ häufig (n=7/15) und beinhalteten Ileus (n=3), Perforation (n=3), und Invagination (n=1).

Folgende Manifestationsformen waren mittels MDCT nachweisbar: polypöser (n=3), intramuraler (n=2), kavitärer (n=2) und gemischtförmiger Tumortyp (n=8).

Zusätzlich ergab die vergleichende Auswertung einen signifikanten Unterschied (p<0.05) des MDCT – Muster der Darmwandmetastasen mit anderen primären Darmwandtumoren. Schlussfolgerung: In der MDCT – Untersuchung waren Darmwandmetastasen häufig multipel und häufiger mit einer tumorbedingten Komplikation nachweisbar; zusätzlich war das MDCT – Muster deutlich unterschiedlich im Vergleich zu anderen primären Darmwandtumoren.

Keywords: MDCT, Darm, Metastasen

Korrespondierender Autor: Freund MC

Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik Radiologie, Anichstr. 35, A-6020, Innsbruck

E-Mail: martin.freund@i-med.ac.at