Ziele: Die Rechtsherzbeteiligung (RHB)beim akuten Myokardinfarkt ist mit einer erhöhten
Morbidität und Mortalität assoziiert. Die kardiale MRT(cMRT) kann mittels Darstellung
von Wandbewegungsstörungen (WBS), Ödem und Delayed Enhancement (DE)Patienten mit RHB
identifizieren und wichtige Informationen zur Risikostratifizierung, Prognose und
Behandlung liefern. Methode: Es wurden 450 Patienten 1–4 Tage nach Angioplastie bei akutem Myokardinfarkt in einem
1.5T MRT untersucht. T2-gewichtete, DE und Cine-SSFP-Sequenzen wurden zur Analyse
von Ödem, Nekrose und WBS akquiriert. Als primärer Endpunkt wurde das Auftreten eines
'Major Adverse Cardiac Event`(MACE) definiert: Eine Kombination von Tod, Reinfarkt
und Herzinsuffizienz. Ergebnis: RHB mit WBS und Ödem wurde bei 69 Patienten (17%) gefunden, von denen 41 DE zeigten.
In der multivariaten linearen Regressionsanalyse zeigten ein niedriger TIMI-Fluss
vor Angioplastie (OR 3.93, 95%CI 1.16–13.29, p=0.03), eine große rechtsventrikuläre
Masse (OR 1.1, 95%CI 1.01–1.20, p=0.03) und eine ST-Resolution <70% (OR 2.32, 95%CI
1.06–5.05, p=0.03)die stärkste Assoziation mit einer RHB. In der Cox Regressionsanalyse
zeigte sich die RHB als stärkster Prediktor eines MACE (HR 3.36, 95%CI 1.99–5.66,
p<0.001). Schlussfolgerung: RHB diagnostiziert in der cMRT ist ein starker unabhängiger Prediktor für das klinische
Outcome nach akutem reperfundiertem Myokardinfarkt.
Keywords: kardiale MRT, cMRT, akuter Myokardinfarkt, Rechtsherzinfarkt, Rechtsherzbeteiligung
Korrespondierender Autor: Grothoff M
Universität Leipzig – Herzzentrum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie,
Strümpellstrasse 39, 04289 Leipzig
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