Rofo 2011; 183 - VO324_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279420

Manuelle versus maschinelle Bohrung in der CT gesteuerten RFA von Osteoid-osteomen – 11-jährige klinische Erfahrung

D Schmidt 1, S Clasen 1, J Schäfer 1, H Rempp 1, B Erdtmann 2, CW König 1, S Duda 3, J Trübenbach 3, T Kluba 4, CD Claussen 1, PL Pereira 5
  • 1Uniklinikum Tübingen, Radiologie, Tübingen
  • 2Radiologen Praxis, Radiologie, Stuttgart
  • 3Jüdisches Krankenhaus/Radiologenpraxis, Radiologie, Berlin
  • 4Uniklinikum Tübingen, Orthopädie, Tübingen
  • 5SLK Kliniken, Radiologie, Heilbronn

Ziele: Vergleich der manuellen und maschinellen Bohrung in der CT-gesteuerten Radiofrequenz (RF)-Ablation von Osteoid-Osteomen unter besonderer Berücksichtigung der technischen Effektivität, der Komplikationen und des klinischen Langzeiterfolges über 11 Jahre. Methode: Zwischen April 1999 und November 2010 wurden bei n=30 Patienten unter Vollnarkose eine CT-gesteuerte RFA durchgeführt unter Verwendung von monopolaren intern-gekühlten Einzelelektroden (Cool-tip, Valleylab, TycoHealthcare, Boulder, USA/aktive Elektrodenlänge: 10mm). Es wurde jeweils eine manuelle Bohrung bei n=18 Patienten mit einem koaxialen System (Bonopty, Radi Medical System, Uppsala, Schweden) und eine maschinelle Bohrung bei n=12 Patienten (Handakku-Bohrer, Fa. Hager/Meisinger, Deutschland) durchgeführt. Der technische Erfolg wurde anhand einer CT Kontrolle (Mehrzeilenspiral CT, Siemens Medical Solutions, Forchheim) überprüft (Schichtdicke: 2–3mm). Der klinische Langzeiterfolg wurde durch Patientenbefragung ermittelt. Komplikationen wurden gemäß der SIR Klassifikation dokumentiert. Ergebnis: Der technische Erfolg und technische Effektivität lagen bei jeweils 100% für beide Bohrsysteme. Der Nidus war in n=26 der Fälle an der unteren Extremität (Femur n=18; Tibia n=7, OSG n=1) und in n=4 der Fälle an der oberen Extremität (Humerus n=1, Ellenbogen n=2, Radius n=1) lokalisiert. Minor Komplikationen (n=2) wurden bei maschineller Bohrung beobachtet (Abbruch der Bohrerspitze). Die Hospitalisation betrug durchschnittlich 1,5 Tage (1–2 Tage). Während einer durchschnittlichen Verlaufskontrolle von 91,9 (12–139) Monaten waren alle 30 Patienten frei von einem Lokalrezidiv. Schlussfolgerung: Die manuelle und maschinelle Bohrung in der CT gesteuerten RFA von Osteoid-osteomen zeigt keinen Unterschied hinsichtlich der technischen Effektivität bei einem insgesamt exzellenten klinischen Langzeiterfolg für beide Verfahren. Vorteil der manuellen Bohrung lag in einer verbesserten Weichteilschonung sowie in einer niedrigeren Komplikationsrate.

Keywords: CT-gesteuerte RFA, Osteoid-osteom, benigne Kochentumore, klinischer Langzeiterfolg, manuelle und maschinelle Bohrung

Korrespondierender Autor: Schmidt D

Uniklinikum Tübingen, Radiologie, Hoppe-Seyler Straße 3, 72076 Tübingen

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