Rofo 2011; 183 - VO324_2
DOI: 10.1055/s-0031-1279418

MRT-gesteuerte Radiofrequenz-Ablation: Effektivitäts-Beurteilung in der Behandlung von 50 Patienten mit Hepatozellulärem Karzinom (HCC)

S Clasen 1, H Rempp 1, R Hoffmann 1, L Waibel 1, D Schmidt 1, F Schick 2, CD Claussen 1, PL Pereira 3
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Universitätsklinikum Tübingen, Sektion für Experimentelle Radiologie, Tübingen
  • 3SLK-Kliniken Heilbronn GmbH, Klinik für Radiologische Diagnostik, Minimal- invasive Therapien und Nuklearmedizin, Heilbronn

Ziele: Evaluation der MRT-gesteuerten Radiofrequenz (RF)-Ablation in der Behandlung des Hepatozellulären Karzinoms (HCC). Methode: Bei 50 Patienten (Frauen: 7; Männer: 43) mit einem mittleren Alter von 66 Jahren (38–83 Jahre) wurden 76 HCC Herde mittels MRT-gesteuerter RF-Ablation behandelt. Die mittlere Tumorgröße betrug 2,5cm (0,6–5,8cm). Die Interventionen (n=66) wurden vollständig unter MRT Bildgebung in einem offenen 0,2 Tesla (n=25) MRT-System oder in einem 1,5 Tesla (n=41) MRT-System mit breiter Magnetöffnung (70cm) durchgeführt. Es wurden MRT-kompatible monopolare oder bipolare RF-Applikatoren verwendet. Die Elektrodenpositionierung erfolgte unter MR-Fluoroskopie. T2w und T1w Sequenzen wurden zum Monitoring der Koagulationsausdehnung verwendet, bei 1,5 Tesla wurden zusätzlich eine MR-Thermometrie durchgeführt. Der technische Erfolg wurde am Ende der Intervention bestimmt. Die klinische Effektivitäts-Beurteilung wurde an einem 1,5 Tesla MR-Tomographen durchgeführt. Das mittlere Follow-up betrug 15,9 Monate (1–52 Monate). Ergebnis: Die 66 Interventionen waren jeweils technisch erfolgreich. Die primäre technische Effektivität, beurteilt einen Monat im Anschluss an die MRT-gesteuerte RF-Ablation betrug 75/76 (98,7%). Im Rahmen der Verlaufsbeurteilung mittels MRT zeigten sich fünf Lokalrezidive nach einem Intervall von 4, 6, 6, 7 und 10 Monaten. Zwei dieser Rezidive konnten durch eine zweite MRT-gesteuerte RF-Ablation vollständig therapiert werden. Im Rahmen des zur Verfügung stehenden Follow-up waren 72/76 (94,7%) HCC Herde bei 46/50 Patienten (92%) vollständig koaguliert. Dabei war bei 70/72 Tumoren (97,2%) eine Sitzung und bei 2/72 Tumoren (2,8%) zwei Sitzungen notwendig. Nach 2/66 Interventionen (3,0%) trat eine Major-Komplikation auf. Schlussfolgerung: Die MRT-gesteuerte RF-Ablation ist eine effektive Therapieoption in der Behandlung des Hepatozellulären Karzinoms. Ein Monitoring durch MRT-Bildgebung ermöglicht die Komplettierung der Thermoablation in einer Sitzung.

Keywords: Radiofrequenz-Ablation, MRT, Leber, HCC

Korrespondierender Autor: Clasen S

Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

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