Rofo 2011; 183 - VO324_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279417

Ergebnisse eines algorithmischen Ansatzes zur Handhabung des Pneumothorax Komplikationen bei Thermoablation von pulmonalen Neoplasien

MN Nour-Eldin 1, N Naguib 1, K Auerbach 1, T Gruber-Rouh 1, TJ Vogl 1
  • 1Johann Wolfgang Goethe Universitätsklinikum, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main

Ziele: Entwicklung praktischer Richtlinien im Umgang mit Pneumothorax als Komplikation bei Radiofrequenz(RFA)-und Mikrowellenablationstherapie von Lungenneoplasien. Methode: Die Studie schloss 248 Ablationssitzungen für Lungentumore mit 164 Patienten ein. 200 (80,6%)Sitzungen wurden mit Radiofrequenz- und 48 (19,4%) mit Mikrowellenablation durchgeführt.Die Pneumothoraces wurden mittels CT nach Schweregrad klassifiziert in leicht(Lungenretraktion≤2cm),mittel(Lungenretraktion von 2cm bis 4cm),schwer(Lungenretraktion≥4cm oder mit Auftreten von kardiopulmonalem Notfall).Pneumothoraces mit einer Lungenretraktion von≤2cm(12Patienten9wurden konservativ behandelt,während die 33Patienten,deren Retraktion˃2cm war,primär einer perkutanen Aspiration unterzogen wurden.Die Entscheidung die Ablation abzubrechen oder weiterzuführen wurde aufgrund des Ansprechens auf eine manuelle Abförderung,der klinischen Situation des Patienten und Durchführbarkeit der Ablation getroffen. Ergebnis: Die Inzidenz für das Auftreten eines Pneumothorax betrug 18,1%.Es entwickelten sich in 12Sitzungen(26,7% der Sitzungen mit Pneumothorax) ein leichter,in 27Sitzungen(60%der Sitzungen mit Pneumothroax)ein mittlerer und in 6Sitzungen(13,3% der Sitzungen mit Pneumothorax) ein schwerer Pneumothorax.Eine vollständige Abförderung des Pneumothorax wurde in 25Sitzungen (75,8%)erreicht,während in 8Sitzungen(24,2%),einschließlich der 6 schweren und 2 mittleren Pneumothoraces, intercostal eine Thoraxdrainage gelegt werden musste. In 2 Sitzungen erlaubte die manuelle Abförderung eine geeignete Positionierung der Elektrode. Schlussfolgerung: Leichte Pneumothoraces können mit einer konservativen Therapie ohne Unterbrechung der Ablation behandelt werden.Die manuelle Abförderung ist zur Handhabung mittlerer Pneumothoraces effektiv und erlaubt eine adäquate Positionierung der Elektrode.Allerdings ist sie nicht zur Behandlung schwerer und schnell progressiven Pneumothoraces geeignet. Hier ist die Anlage einer intercostalen Thoraxdrainage nötig.

Keywords: Pneumothorax, Ablation, Radiofrequenz, Mikrowelle

Korrespondierender Autor: Nour-Eldin Mohammed N

Johann Wolfgang Goethe Universitätsklinikum, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main

E-Mail: nour410@hotmail.com