Rofo 2011; 183 - VO320_5
DOI: 10.1055/s-0031-1279397

Vergleich eines „cement-directing Kyphoplastiesystems“ mit der perkutanen Vertebroplastie bezüglich Zementleckage: Ergebnisse einer kontrollierten randomisierten Studie

TJ Vogl 1, R Pflugmacher 2, J Hierholzer 3, G Stender 4, M Gounis 5, A Wakhloo 5, C Fiebig 1, R Hammerstingl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
  • 2Universitätsmedizin Charité, Klinik für Unfall und Wiederherstellungschirurgie, Berlin
  • 3Klinikum Ernst-von-Bergmann GmbH, Potsdam
  • 4Paracelsus-Klinik Mar, Marl
  • 5University of Massachusetts Medical School, Department of Radiology and Neurological Surgery, Massachusetts, USA

Ziele: Die Zementleckage bleibt ein signifikantes klinisches Problem, das mit Vertebroplastie- und Kyphoplastieverfahren assoziiert wird. In dieser Studie werden „cement-directing Kyphoplastie“ (CDKS) und traditionelle Vertebroplastie, die bei der Behandlung schmerzhafter osteoporotische Wirbelkörperkompressionsfrakturen (WKF) eingesetzt wird, verglichen in Bezug auf Zementleckageraten, Leckagelokation, Lebensqualität des Patienten und Schmerzlinderung. Methode: 77 Patienten mit WKF zwischen T4 und L5 nahmen an dieser open-label, prospektiven, randomisierten Studie teil. Die Patienten wurden für die Behandlung mit CDKS (49 Patienten, 65 Etagen) und Vertebroplastie (28 Patienten, 39 Etagen) im Verhältnis 2:1 randomisiert. Zementleckage und Leckagelokationen wurden mittels Computertomographie (CT) evaluiert. Die Schmerzintensität wurde mittels visueller Analogskala (VAS) erfasst und die Lebensqualität des Patienten mittels Oswestry Disability Index (ODI). Patienten wurden bis zu 12 Monaten nachuntersucht. Diese Studie wurde eingetragen unter der Studiennummer NCT00576546 bei ClinicalTrials gov. Ergebnis: Im Vergleich zur Vertebroplastie reduzierte die Behandlung mit CDKS signifikant die Leckageetagen (47.7% vs. 71.8%, p=0.0132). Es traten signifikant weniger kortikale und basivertebrale Venenleckagen (posteriore Leckagen) in der CDKS-Gruppe auf (p=0.0158, p=0.0217). Zudem trat eine sofortige Schmerzlinderung ein, die während der gesamten Studie für beide Behandlungsgruppen anhielt. Auch der ODI zeigte nach 3 und 12 Monaten ähnlich bessere Ergebnisse für beide Behandlungsgruppen im Vergleich zum präoperativen Status. Schlussfolgerung: CDKS ist schmerzlindernd und reduziert die Zementleckage besonders in der posterioren Richtung, indem der Zementfluss in die anteriore, superiore und inferiore Richtung gelenkt wird.

Keywords: cement-directed Kyphoplastie, Vertebroplastie, Zementleckage, Studie, kontrolliert und randomisiert

Korrespondierender Autor: Vogl TJ

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt a.M.

E-Mail: t.vogl@em.uni-frankfurt.de