Rofo 2011; 183 - VO320_3
DOI: 10.1055/s-0031-1279395

CT-gesteuerte intradiskale und intraforaminale Ozon/Sauerstoffinjektion: Eine kausale Therapie des bandscheibenprolapsassoziierten Schmerzsyndroms an 302 Patienten

T Lehnert 1, N Naguib 1, MN Nour-Eldin 1, JM Kerl 1, RW Bauer 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Evaluation des therapeutischen Erfolges und der morphologisch/volumetrischen Veränderungen nach einer CT-gesteuerten intradiskalen und intraforaminalen Ozon/Sauerstoffinjektion in Kombination mit einer intraforaminalen Applikation eines Medikamentendepots. Methode: Bei 302 Patienten wurden nach frustranem konservativen Therapieversuch von 4–15 Monaten CT-gesteuert 3ml eines Ozon/Sauerstoffgemisches in einen symptomatischen Bandscheibenvorfall injiziert und additativ eine Kombination aus 1ml Celestan und 2ml Carbostesin 0,25% intraforaminal appliziert. In durch konservative Maßnahmen weiterhin begleiteten Zeitintervallen von 1 Woche, 14 Tagen, 3 Monaten und 6 Monaten wurden die Beschwerdebeeinflussungen nach einer nummerischen (0–10) Schmerzskala eingeteilt. Morphologische und volumetrische Veränderungen der therapierten Bandscheibe wurden MR-tomographisch präinterventionell sowie 3 Monate und 6 Monate postinterventionell erfasst. Ergebnis: 6 Monate nach Therapie zeigten 96 Patienten (31,8%) eine Beschwerdefreiheit, 13 Patienten (4,3%) eine Schmerzreduktion um einen Punkt, 20 Patienten (6,6%) eine Schmerzreduktion um zwei Punkte, 32 Patienten (10,6%) eine Schmerzreduktion um drei Punkte, 46 Patienten (15,2%) eine Schmerzreduktion um vier Punkte und 44 Patienten (14,6%) eine Schmerzreduktion um fünf Punkte. Bei 51 Patienten (16,9%) wurde keine Besserung in der Schmerzsymptomatik detektiert. MR-volumetrisch zeigte sich 6 Monate nach Intervention eine Volumenreduktion der behandelten Bandscheibe im Mittel von 13,1%. Schlussfolgerung: Die mittelfristigen Erfolge der CT-gesteuerten intradiskalen und intraforaminalen Ozon/Sauerstoffinjektion in Kombination mit einer intraforaminalem Medikamentenapplikation sind vielversprechend und rechtfertigen den Einsatz dieser Methode. Eine Schmerzreduktion nach 6 Monate konnte bei 83,1% (n=251) des Patientenkollektivs erzielt werden.

Keywords: Ozon-/Sauerstoff-Injektion, CT-gesteuerte Intervention, Evaluation der Schmerzänderung, Evaluation der Bandscheibenvolumenänderung

Korrespondierender Autor: Lehnert T

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

E-Mail: thomas.lehnert@kgu.de