Rofo 2011; 183 - VO320_2
DOI: 10.1055/s-0031-1279394

CT gesteuerte Ballon-Sacroplastie bei osteoporosebedingten Insuffizienzfrakturen

R Andresen 1, S Radmer 2, P Kamusella 1, C Wissgott 1, J Banzer 3, HC Schober 4
  • 1Westküstenklinikum Heide, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide
  • 2Orthopädische Facharztpraxis, Zentrum für Bewegungsheilkunde, Berlin
  • 3Charite Berlin, Standort Campus Virchow Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin
  • 4Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für Innere Medizin I, Rostock

Ziele: Bei Pat. mit calcipenischen Osteopathien sind Insuffizienzfrakturen des Os sacrum relativ häufig und typischerweise mit starken, invalidisierenden Schmerzen verbunden. Ziel unserer Studie war die Überprüfung der Durchführbarkeit und Sicherheit einer Sacroplastie sowie des Outcomes Schmerz nach Intervention. Methode: Bei 25 Pat.(20 Frauen, Ø-Alter 72,6J.; 5Männer, Ø-Alter 68,4J.) wurde im CT eine Os sacrum Fraktur diagnostiziert. Als Ausdruck eines vorhandenen Knochenumbauprozesses fand sich bei allen Pat. im MRT in den stark T2-gew. Bildern ein deutliches Ödem. Bei allen Pat. fand sich in der QCT eine schwere Demineralistion am Achsenskelett. Klinisch standen starke Schmerzen im Vordergrund. Bei allen Pat. wurde die Intervention in Bauchlage in Intubationsnarkose durchgeführt. Um eine Zementverteilung in longitudinaler Achse zur Fraktur zu erreichen, wurde der Ballonkatheter über eine Hohlnadel in das Os sacrum von caudal nach cranial oder von craniodorsol nach caudoventral eingebracht. Der Ballonkatheter wurde daraufhin entlang der Fraktur in der entsprechenden Richtung 1–3 mal in- und deflatiert, der dadurch geschaffene Hohlraum wurde dann mit PMMA-Zement im Niederdruckverfahren aufgefüllt. Anschließend erfolgte ein Kontroll-CT sowie eine konventionelle Röntgenaufnahme. Die Schmerzintensität wurde vor der Intervention, am 1. Tag und 6 Monate nach Intervention mittels VAS bestimmt. Ergebnis: Bei allen Pat.ließ sich die Ballon-Sacroplastie technisch gut durchführen. Im Kontroll-CT und der Röntgenkontrolle fand sich im Os sacrum eine ausreichende Zementverteilung, eine Zementleckage war nicht nachweisbar. Der Mittelwert für Schmerzen lag nach VAS vor der Intervention bei 8,3, am 1. postop. Tag zeigte sich eine deutliche Schmerzreduktion mit einem durchschnittlichen Wert von 2,7, dieses war mit 2,5 auch noch nach 6 Monaten stabil. Schlussfolgerung: Die Ballon-Sacroplastie ist eine effektive Behandlungsmethode zur schnellen Schmerzreduktion und Remobilisierung bei Pat. mit Insuffizienzfrakturen.

Keywords: Insuffizienzfraktur, Os sacrum, klinisch manifeste Osteoporose, Ballon-Sacroplastie

Korrespondierender Autor: Andresen R

Westküstenklinikum Heide, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Esmarchstraße 50, 25746 Heide

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