Rofo 2011; 183 - VO319_7
DOI: 10.1055/s-0031-1279391

Temperaturveränderungen während pädiatrischer MRT-Untersuchungen bei 1.5 T

M Stenzel 1, C Kluge 1, G Brose 1, E Eßer 2, A Gorse 3, HJ Mentzel 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Pädiatrische Radiologie, Jena
  • 2Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
  • 3Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Jena

Ziele: In den letzten Jahren hat sich die pädiatrische MRT technisch enorm weiterentwickelt. Mit Einführung neuer Gradiententechnologien und moderner Bildsequenzen hat sich der MR-bedingte Energieeintrag erhöht. Ziel unserer Untersuchungen war es, den Effekt moderner MR-Messungen unterschiedlicher Messprotokolle bei Kindern auf die Körpertemperatur zu untersuchen. Methode: Bei 91 Kindern und Jugendlichen (40w, 51m; Range 18 Tage-22 Jahre) erfolgten die Temperaturmessungen im Vorfeld, während und nach der MRT-Untersuchung. Die Datenerfassung erfolgte für drei Altersgruppen: <1 Jahr (n=11), 1–6 Jahre (n=53), >6 Jahre (n=27). Das Körpergewicht lag im Mittel bei 18,22kg (3,0–68,7kg), die Körperoberfläche bei 9,7m2 (0,2–1,84m2). Die Temperatur unmittelbar vor Betreten des MRT-Untersuchungsraumes und unmittelbar nach der MRT wurde mit einem digitalen Ohrthermometer erfasst, während der MRT-Untersuchung erfolgte die Messung über eine Temperaturmesssonde, die am Oberschenkel platziert wurde im Abstand von 2min. Parallel wurden Sauerstoffsättigung und Pulsfrequenz protokolliert; Bekleidung während der MRT und eventuelle Maßnahmen zum Wärmeausgleich dokumentiert. Ergebnis: Die durchschnittliche Scanzeit lag bei 52,2min (SD 22,9min), im Minimum bei 16min und im Maximum bei 125min. Bei 58 Untersuchungen wurde i.v. ein GdDTPA-Präparat appliziert, bei 33 Untersuchungen nicht. Die Prä-Scan-Ohrtemperatur lag bei 36,8°C (SD 0,36 K, range 35,9–37,5°C), die Post-Scan-Ohrtemperatur bei 36,7°C (SD 0,48 K; range 35,5–37,9°C). Die Sondentemperatur am Oberschenkel zu Beginn der Messung betrug im Mittelwert 36,3°C (SD 0,37 K; range 35,3–37,3°C) und nach Beendigung der Sequenzfolge wurden 36,3°C (SD 0,49 K; range 35,6–37,6°C) gemessen. Schlussfolgerung: Die Anwendung moderner MR-Sequenztechnologien hat keinen signifikanten Einfluss auf die extern messbare Körpertemperatur. Die Untersuchungsdauer zeigt ebenfalls keine Korrelation zu den erhobenen Messdaten der Körpertemperatur.

Keywords: MRT, Kinder, Sicherheit

Korrespondierender Autor: Stenzel M

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Pädiatrische Radiologie, Kochstr. 2, D-07745, Jena

E-Mail: martin.stenzel@med.uni-jena.de