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DOI: 10.1055/s-0031-1279369
Ganzhirn-CT-Perfusion: Eine umfassende Datenbank normaler, regionaler Perfusionsparameter im Standardhirn
Ziele: Signifikant unterschiedliche, regionale Perfusionsparameter wurden in kleinen Gruppen mittels Positronenemissionstomographie (PET) nachgewiesen, jedoch nicht mittels CT-Perfusion (CTP), dem in der Akutdiagnostik des Schlaganfalls am weitesten verbreitetem Verfahren.
Ziel der vorliegenden Studie ist es, eine Ganzhirn-CTP basierte, Datenbank quantitativer, regionaler Perfusionsparameter vorzustellen. Methode: In 2 Jahren wurden 930 Ganzhirn-Perfusions-CTs zur Abklärung des akuten Schlaganfalls durchgeführt. In die Auswertung eingeschlossen wurden 107 Fälle, welche keine Auffälligkeit in der CTP, keine Infarkte in der weiteren Bildgebung und keine Gefäßanomalien aufwiesen. Es wurden Datensätze (cerebraler Blutfluss (CBF), cerebrales Blutvolumen (CBV) und mittlere Transitzeit (MTT)) berechnet und linear in ein Standardkoordinatensystem (MNI 152, FLIRT 5.5) überführt. Ein in 136 a priori definierten Hirnregionen, an Hand der anatomischen Wahrscheinlichkeitsverteilung (Harvard Oxford cortical/subcortical atlas) gewichteter Perfusionswert wurde bestimmt. Regionale Unterschiede wurden mit dem gepaartem t-test (p<0,05) mit Bonferroni-Korrektur auf Signifikanz getestet. Ergebnis: Die empirischen Mittelwerte unterschieden sich signifikant zwischen Kortex, subkortikaler grauer Substanz und weisser Substanz. Den höchsten cerebralen Blutfluss (Angabe in ml pro100mg pro min)) wiesen der Gyrus calcarinus (73,8), die Gyri temporales transversi (72,8), den geringsten der temporale (35,0)und frontale (48,5) Kortex auf. Hippokampus (66,3), Thalamus (63,3) und Putamen (57,8) wiesen den höchsten subcortikalen Blutfluss auf. Schlussfolgerung: Eine detallierte Datenbank multipler regionaler Perfusionsparameter wurde erstellt. Die präsentierten Ergebnisse stimmen gut mit den bislang veröffentlichten PET Ergebnissen überein. Die vorgestellte Datenbank kann zur Ermittelung präziser, regionaler Schwellenwerte der Hirndurchblutung zur automatisierten Abschätzung der Gewebeprognose bei Schlaganfallpatienten benutzt werden.
Keywords: CT-Perfusion, Schlaganfall, Gehirndurchblutung, cerebraler Blutfluss
Korrespondierender Autor: Feyen L
Uniklinik Münster, Institut für klinische Radiologie, Albert Schweitzer Str. 33, 48149 Münster
E-Mail: ludgerfeyen@hotmail.com