Rofo 2011; 183 - VO314_6
DOI: 10.1055/s-0031-1279363

Die Genauigkeit der Diskonnektion des endotrachealen Tubus zu Kontrolle der Atembewegung für perkutane Leberinterventionen.

G Widmann 1, P Schullian 2, M Haidu 2, FJ Wiedermann 3, R Bale 2
  • 1Department Radiologie, Medizinische Universität Innsbruck, Abteilung für Mikroinvasive Therapie, Innsbruck
  • 2Department Radiologie, Medizinische Universität Innsbruck
  • 3Department Anästhesie, Medizinische Universität Innsbruck

Ziele: Die Verschieblichkeit der Leber während der Atmung erschwert hochpräzise perkutane Punktionen der Leber wie sie zum Beispiel im Rahmen komplexer CT-gezielter Radiofrequenzablationen (RFA) notwendig sind. Es wurde eine modifizierte Atemanhaltetechnik basierend auf der Diskonnektion des Endotrachealen Tubus (ETT) während der Allgemeinanästhesie entwickelt und die Genauigkeit der Atemkontrolle untersucht. Methode: RFA Patienten wurden nach Allgemeinanästhesie und Muskelrelaxation in einer Vacuum-Matratze immobilisiert. 10–15 Hautmarker wurden am Thorax/Oberbauch angebracht und ein Planungs CT in arterieller und portovenöser Phase während einer ETT Diskonnektion durchgeführt. Im Anschluss erfolgte die Hautdesinfektion und sterile Abdeckung mit einer selbstklebenden durchsichtigen Folie. Nach der Punktion wurde ein natives Kontroll CT in einer zweiten ETT Diskonnektion durchgeführt. Die korrespondierenden CTs wurden mit einer Fusionssoftware überlagert. In jedem Scan wurden 5 externe Targets (Hautmarker) und 5 interne Targets (anatomische Landmarks) bestimmt.

Die Genauigkeit der Atemverschieblichkeit (=respiratory motion control error (RMCE)) wurde durch Subtraktion der Euklidischen Abstände der korrespondierende Targets während einer ETT Diskonnektion vom Euklidischen Abstand während der zweiten ETT Diskonnektion ermittelt. Ergebnis: Die Technik wurde bei insgesamt 26 Patienten mit insgesamt 520 Targets untersucht.

Der mittlere RMCE für externe und interne Targets war 1.98mm ±.93mm (range .44–4.02mm) und 1.41±.75mm (range .46–3.18mm) ohne signifikanten Unterschied (p .558). Die ETT Diskonnektion wurde von allen Patienten komplikationslos toleriert. Schlussfolgerung: Die temporäre ETT Diskonnektion während der Allgemeinanästhesie erlaubt die Atemverschieblickeit der Leber mit maximalen Abweichungen von 4mm zu kontrollieren.

Keywords: Atemkontrolle, Genauigkeit, Intervention

Korrespondierender Autor: Widmann G

Department Radiologie, Medizinische Universität Innsbruck, Abteilung für Mikroinvasive Therapie, Anichstr. 35, 6020, Innsbruck

E-Mail: gerlig.widmann@i-med.ac.at