Rofo 2011; 183 - VO308_6
DOI: 10.1055/s-0031-1279327

Diffusionswichtung (DWI) in der MR-Mammographie: Statistischer Vergleich zwischen der mono- und biexponentiellen Analyse

RS Lanzman 1, HJ Wittsack 1, DC Reichelt 1, S Zarghooni 1, P Kröpil 1, D Blondin 1, G Antoch 1, S Obenauer 1
  • 1Uniklinik Düsseldorf, Institut für Radiologie, Düsseldorf

Ziele: Ziel dieser Studie war es, das mathematische Fitting der mono- und biexponentiellen Analyse der Diffusionswichtung (DWI) in der MR-Mammographie zu vergleichen. Methode: 14 Patientinnen (47,3±14,9 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen und an einem 1.5 T MRT (Magnetom Avanto, Siemens AG, Healthcare Sector, Erlangen) mit einer dedizierten Mammographie-Spule in Bauchlage untersucht. Es wurde eine transversale DWI-Sequenz (15 Schichten, 5mm Schichtdicke, Auflösung 1,8mm x 1,8mm, FOV 340mm, TR/TE 2900/76ms) mit 16 b-Werten (0–1000) akquiriert. Bei allen Patienten lag eine dynamische, kontrastmittelgestützte transversale T1-gewichtete Sequenz zur Korrelation vor. Die DWI-Datensätze wurden mit der Software „Stroketool“ ROI-basiert ausgewertet. Mittels F-Statistik (F-Ratio) wurde pixelweise überprüft, ob die monoexponentielle [S(b)=S0e-ADCmonob] oder biexponentielle [S(b)=S0((1-FP)e-ADCDb+FPe-ADCPb] Analyse die Diffusionseigenschaften des Gewebes exakter beschreiben. Ergebnis: Bei 14 Patientinnen wurden Mamma-Karzinome (n=4), Fibroadenome (n=6) sowie das fibroglanduläre Gewebe und Fettgewebe (n=4) analysiert. Über alle Pixel gemittelt zeigte die biexponentielle Analyse bei Mamma-Karzinomen, Fibroadenomen und beim fibroglandulären Gewebe ein besseres Fitting, während Fettgewebe durch die monoexponentielle Analyse korrekter charakterisiert wurde. Bei Auswertung der einzelnen Pixel wiesen bei Mamma-Karzinomen 431/498 (86,5%), bei Fibroadenomen 129/164 (78,7%) und beim fibroglandulären Gewebe 1290/1888 (68,3%) Pixel ein biexponentielles Verhalten auf. 208/295 (70,5%) der Pixel im Fettgewebe zeigten hingegen ein monoexponentielles Verhalten. Schlussfolgerung: Die biexponentielle Analyse beschreibt die Diffusionseigenschaften von Mamma-Karzinomen, Fibroadenomen und fibroglandulärem Gewebe mathematisch genauer als die monoexponentielle Analyse. Die Evaluation des klinischen Stellenwerts der biexponentiellen Diffusionskonstanten (ADCP und ADCD) in der Mamma-MRT ist Gegenstand einer anlaufenden Studie.

Keywords: MRT, Mammadiagnostik, Diffusionswichtung

Korrespondierender Autor: Lanzman RS

Uniklinik Düsseldorf, Institut für Radiologie, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

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