Rofo 2011; 183 - VO308_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279325

Einsatz der Magnetresonanz-Mammographie jenseits der Differenzialdiagnose von malignen und benignen Befunden: Ist eine Vorhersage von Lymphknotenmetasten möglich?

M Dietzel 1, PA Baltzer 2, T Gröschel 2, H Habrecht 2, R Zoubi 2, M Gajda 2, O Camara 2, WA Kaiser 2
  • 1UKJ, IDIR, Jena
  • 2Jena

Ziele: Axilläre Lymphknotenmetasten (LNM) gehören zu den wichtigsten prognostischen Faktoren des primären Mammkarzinoms. Diese Analyse wurde durchgeführt um das Potential der Magnetresonanz-Mammographie (MRM) zu identifizieren LNM vorherzusagen. Methode: Für diese Studie wurde ein einheitliches Untersuchungsprotokoll angewandt (Genehmigung Ethikkommission; 1,5T, T1w-GRE, 0,1mmol Gd-DTPA/kgKG, T2w-TSE; Ausschluss: Chemotherapie, operative Interventionen der Brust, Stanzbiopsie; konsekutiver Untersuchungszeitraum). Diese wurden von erfahrenen Radiologen (>500 MRM) mittels 17 standardisierter kategorialer MRM Deskriptoren prospektiv evaluiert. Anschließend wurden aus dem untersuchten Kollektiv alle primäre Mammakarzinome mit (N+: 97) und ohne LNM (N+: 253) extrahiert und weiter analysiert. Hierzu wurden zunächst Prävalenz und diagnostische Genauigkeit der einzelnen Deskriptoren adressiert (Chi2-Tests; diagnostische Odd's-ratio/DOR). Um praktische Entscheidungsregeln zur Vorhersage von LNM zu generieren, wurde schließlich ein CHAID-Entscheidungsbaum generiert. Ergebnis: 7 von 17 Deskriptoren zeigten eine signifikante Assoziation mit dem Vorliegen von LNM. Am genauesten war “Cutisverdickung“ (DOR 5,9) und “Binnenanreicherung“ (DOR ≤13,7). Der CHAID-Entscheidungsbaum identifizierte nützliche Kombinationen von Deskriptoren: “Cutisverdickung“ und „Zerstörung des Mammillensaums“ erhöht die Wahrscheinlichkeit von N+ um 40% (P<0.001). Im Falle der Abwesenheit von “Cutisverdickung“, “Ödem“ und “(irregulärer) Rand“ war die Wahrscheinlichkeit von N+ 0%. Schlussfolgerung: In vorliegender Analyse zeigte sich eine enge Assoziation von charakteristischen MRM Befunden mit dem Vorliegen axillärer Lymphknotenmetasten (LNM). Solche Befunde könnten somit herangezogen werden, um das Risiko von LNM abzuschätzen und damit die Prognose der Patientin initial zu stratifizieren.

Keywords: MRT, Lymphknotenmetasten, Prognose

Korrespondierender Autor: Dietzel M

UKJ, IDIR, Erlanger Allee 101, 07740 Jena

E-Mail: dietzelmatthias2@hotmail.com