Rofo 2011; 183 - VO307_6
DOI: 10.1055/s-0031-1279321

Kontrastmittelfreie EKG-getriggerte Quiscent-interval Single-shot (QISS) MR-Angiographie der Becken- und Beinarterien bei pAVK: Vergleich mit der kontrastmittelgestützen MR-Angiographie

J Klasen 1, D Blondin 1, P Kröpil 1, P Schmitt 2, R Sansone 3, G Antoch 1, RS Lanzman 1
  • 1Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Radiologie, Düsseldorf
  • 2Siemens AG, Healthcare Sector, Erlangen
  • 3Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Düsseldorf

Ziele: Ziel dieser Studie war es, eine kontrastmittelfreie, EKG-getriggerte Quiescent-Interval Single-shot (QISS) MR Angiographie (MRA) der Becken- und Beinarterien bei Patienten mit pAVK zu evaluieren. Methode: 20 Patienten (15Männer, 5 Frauen, Alter 76,2±9,5) mit pAVK wurden in die Studie eingeschlossen. Eine QISS MRA der Becken- und Beinarterien wurde zusätzlich zu einer kontrastmittelgestützten (KM) MRA an einem 1,5 T MRT durchgeführt. Die QISS MRA basiert auf einer single-shot 2D Steady-State Free Precession (SSFP) Sequenz (Schichtdicke 3,0mm, In-Plane Auflösung 1,0mm x 1,0mm), die EKG-getriggert nach einem definierten Zeitintervall (quiscent interval) nach schicht-selektiver Inversion akquiriert wird. Die Akquisitionsdauer der QISS MRA lag bei 8–12min. Die QISS MRA und KM MRA wurden von 2 Radiologen im Konsensus ausgewertet. Pro Patient wurden 15 anatomischen Segmente hinsichtlich Stenosen (keine signifikante Stenose (<50%), signifikante Stenose (50%-99%), Verschluss (100%)) und Bildartefakten evaluiert. Die Sensitivität und Spezifität der QISS-MRA für die Detektion signifikanter Stenosen wurde bestimmt, wobei die KM MRA als Referenzstandard herangezogen wurde. Ergebnis: Die QISS MRA konnte bei allen Patienten erfolgreich durchgeführt werden, wobei in 23 von 300 Segmenten Bildartefakte registriert wurden. Aufgrund einer venösen Überlagerung der Unterschenkelarterien konnte die KM MRA für 6 Segmente nicht als Referenzstandard herangezogen werden. Mit der QISS MRA konnten 32 von 32 signifikanten Stenosen und 52 von 52 Verschlüssen nachgewiesen werden. In 19 von 294 Segmenten wurde durch die QISS-MRA der Stenosegrad zu hoch eingeschätzt. Insgesamt wurde für die QISS MRA eine Sensitivität von 100% und eine Spezifität von 87% für den Nachweis von signifikanten Stenosen und Gefäßverschlüssen errechnet. Schlussfolgerung: Die QISS MRA ist eine vielversprechende alternative Untersuchungstechnik zur kontrastmittelfreien Darstellung der Becken- und Beinarterien.

Keywords: MR Angiography, pAVK, Becken- und Beinarterien, kontrastmittelfrei

Korrespondierender Autor: Klasen J

Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Radiologie, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

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