Rofo 2011; 183 - VO307_3
DOI: 10.1055/s-0031-1279318

Kontrastmittelfreie, EKG-getriggerte 4D Steady-State Free Precession MR Angiographie (4D SSFP MRA) zur dynamischen Darstellung intrakranieller Kollateralflüsse: Vergleich mit der DSA.

RS Lanzman 1, P Kröpil 1, P Schmitt 2, M Gliem 3, FR Miese 1, D Hänggi 4, M Kamp 4, A Scherer 1, B Turowski 1, G Antoch 1, D Blondin 1
  • 1Uniklinik Düsseldorf, Institut für Radiologie, Düsseldorf
  • 2Siemens AG, Healthcare Sector, Erlangen
  • 3Uniklinik Düsseldorf, Neurologische Klinik, Düsseldorf
  • 4Uniklinik Düsseldorf, Neurochirurgische Klinik, Düsseldorf

Ziele: Ziel dieser Studie war es, eine kontrastmittelfreie, zeitaufgelöste 4D SSFP MRA hinsichtlich der dynamischen Darstellung intrakranieller Kollateralflüsse zu evaluieren. Methode: 22 Patienten (59.0±11.8 Jahre) mit Stenosen oder Verschlüssen hirnversorgender Arterien wurden in diese Studie eingeschlossen. Die 4D SSFP MRA der intrakraniellen Arterien wurde mit 16 zeitlichen Phasen, einer zeitlichen Auflösung von 115ms und einer örtlichen Auflösung von 1,2×1,0×1,0mm an einem 1,5T MRT (Magnetom Avanto, Siemens AG, Healthcare Sector, Germany) durchgeführt. Eine EKG-getriggerte Datenakquisition wurde mit sukzessiv ansteigenden Trigger-Zeiten nach räumlich selektivem und nicht-selektivem Inversionspuls (FAIR-Schema) durchgeführt, um dynamische Bilder zu erzeugen. Die Datenakquisition dauerte 4–6min. Die dynamische Darstellung von zerebralen Kollateralflüssen mittels 4D SSFP MRA wurde von 2 geblindeten Radiologen an transversalen, sagittalen und koronaren MIPs evaluiert. Eine zerebrale DSA lag bei allen Patienten als Goldstandard vor. Ergebnis: Mittels 4D SSFP MRA konnte eine dynamische Darstellung der zerebralen Arterien in diagnostischer Bildqualität bei 21 von 22 (95,5%) Patienten erreicht werden. Bei 4 Patienten zeigten DSA und MRA übereinstimmend keine Kollateralflüsse. Bei 17 Patienten, davon 6 Patienten nach Anlage eines extrakraniellen-intrakraniellen (EC/IC) Bypass, zeigte die DSA Kollateralflüsse über die A. com anterior (n=8), eine A. com. posterior (n=15) sowie einen EC/IC Bypass (n=8). 29 von 31 Kollateralflüssen wurden mittels 4D SSFP MRA dynamisch dargestellt. Übereinstimmend zeigten DSA und MRA zudem einen retrograden Blutfluss in der A. basilaris. Die 4D SSFP MRA zeigte im Vergleich zur DSA eine hohe Sensitivität (93,5%) und Spezifizität (100%) für die dynamische Darstellung intrakranieller Kollateralflüsse. Schlussfolgerung: Die kontrastmittelfreie 4D SSFP MRA ermöglicht eine zuverlässige dynamische Darstellung intrakranieller Kollateralflüsse mit hoher zeitliche Auflösung.

Keywords: MR Angiographie, Kontrastmittelfrei, Kollateralfluss, DSA

Korrespondierender Autor: Lanzman RS

Uniklinik Düsseldorf, Institut für Radiologie, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

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