Rofo 2011; 183 - VO306_6
DOI: 10.1055/s-0031-1279315

Dosisreduktion und Vorfilterung in der digitalen Projektionsradiographie: Auswirkungen auf die Bildqualität.

T Lehnert 1, N Naguib 1, MN Nour-Eldin 1, H Korkusuz 1, MG Mack 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Evaluation der diagnostischen Bildqualität bei sukzessiver Dosisreduktion und Vorfilterung an Röntgenaufnahmen, erstellt mit einem digitalen Flachdetektorsystem. Methode: Röntgenaufnahmen von ossären Strukturen wurden unter Variation der Vorfilterung (kein zusätzlicher Filter, 1mm Aluminium-Filter, 1mm Aluminium- + 0,1mm Kupfer-Filter) mit einem digitalen Flachdetektorsystem (DR 7500, KODAK/Carestream H.) an Leichenteilen angefertigt. Bei konstanter Spannung wurde das mAs-Produkt stufenweise (25%, 50% und 75%) gesenkt und dabei die Eintrittsdosis mittels Halbleiterdetektor ermittelt. 4 Radiologen beurteilten anhand einer 9-stufigen Skala die Aufnahmen nach charakteristischen Bildmerkmalen, kritischen Strukturen, Ortauflösung und Bildkontrast. Ergebnis: Ohne zusätzliche Vorfilterung wurde die Bildqualität im Mittel mit 6,3 (mAs-Produkt: 100%), 6,2 (mAs-Produkt: 75%), 5,3 (mAs-Produkt: 50%) und mit 4,4 Skalapunkten (mAs-Produkt: 25%) bewertet. Eine zusätzliche Vorfilterung mit Aluminium führte zu einer Bewertung der Bildqualität im Mittel von 6,3 (mAs-Produkt: 100%), 6,0 (mAs-Produkt: 75%), 5,1 (mAs-Produkt: 50%) und von 4,2 Skalapunkten (mAs-Produkt: 25%). Die Bildqualität bei gleichzeitiger Vorfilterung mit Aluminium und Kupfer wurde im Mittel mit 6,0 (mAs-Produkt: 100%), 6,1 (mAs-Produkt: 75%), 5,0 (mAs-Produkt: 50%) und mit 3,8 Punkten (mAs-Produkt: 25%) bewertet. Unabhängig von der gewählten Vorfilterung war eine Unterscheidung der einzelnen Aufnahmen zwischen den mAs-Stufen 100% und 75% bei 38,9%, zwischen den mAs-Stufen 75% und 50% bei 66,7% und zwischen den mAs-Stufen 50% und 25% bei 70,0% möglich. Schlussfolgerung: Die digitale direkte Flachdetektor-Technologie ermöglicht unter Reduktion des mAs-Produkts um 25% eine adäquate, diagnostische Bildqualität. Eine gleichzeitige Vorfilterung mit 1mm Aluminium bzw. mit 1mm Aluminium + 0,1mm Kupfer hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Bewertung der resultierenden Bildqualität.

Keywords: DR-System, Reduktion des mAs-Produkts, zunehmende Vorfilterung

Korrespondierender Autor: Lehnert T

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

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