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DOI: 10.1055/s-0031-1279314
Dosisreduktion bei onkologischen CT-Staginguntersuchungen durch iterative Bilddatenrekonstruktion
Ziele: Vergleich der Strahlenexposition und Bildqualität bei Thorax- und Abdomen-MDCT-Untersuchungen mit und ohne iterative Bilddatenrekonstruktion bei Patienten mit onkologischen Grunderkrankungen. Methode: 40 Patienten (19 Frauen, 21Männer, Durchschnittsalter 60,1±14 Jahre) wurden zu zwei Zeitpunkten im Rahmen onkologischer Staginguntersuchungen untersucht. Beide Untersuchungen erfolgten am selben MDCT-Scanner (Siemens Definition Flash) bei 120kV und Kollimation von 128×0,6mm mit Dosismodulation; bei der ersten Untersuchung lag der Referenzwert des Röhrenstrohm-Zeitprodukts bei 250mAs (Bilddatenrekonstruktion: gefilterte Rückprojektion, FBP) und bei der zweiten bei 150mAs (Rekonstruktion: iterativ, IR). Für beide Untersuchungen wurden die effektive Dosis in mSv über das DLP berechnet. Rauschmessungen wurden in Luft, Leber, Aorta, Muskulatur und Fettgewebe durchgeführt und verglichen. Die Bildqualität und Bildschärfe wurde anhand anatomischer Detailerkennbarkeit (Gallenblasenwand, D. pancreaticus, mesenteriale Gefäßarkaden) von zwei Radiologen auf einer 5-Punkt-Skala bewertet. Ergebnisse wurden mittels Mann-Whitney-Test und t-Test auf Signifikanz getestet. Ergebnis: Die mittlere effektive Strahlenexposition der Standard-FBP-Untersuchungen lag bei 12,0±3,1 mSv, bei der 2. Untersuchung mit reduziertem Röhrenstrohm-Zeitprodukt und FBP bei 6,7±1,2 mSv, was einer mittleren Rektion von 42,5% (11,1–68,6%) entspricht. Das mittlere Bildrauschen war nicht signifikant unterschiedlich (Leber: 10,5±2,1 HU versus 9,9±1,8 HU, p>0,05; Luft: 8,9±1,1 versus 7,8±0,9 HU, p>0,05). Bilddaten mit IR zeigten diskret reduzierte Kantenschärfe, die Detailerkennbarkeit der anatomischen Strukturen war jedoch unverändert. Schlussfolgerung: Iterative Rekonstruktion der Bilddaten in der MDCT erlaubt eine signifikante Dosisreduktion bei onkologischen Staginguntersuchungen bei konstanter Bildqualität. Im Mittel erreichten wir eine 42-prozentige Dosisreduktion, was besonders bei diesem Patientenkollektiv von großer Bedeutung ist.
Keywords: Dosisreduktion, iterative Rekonstruktion, CT-Staginguntersuchungen, Bildqualität
Korrespondierender Autor: Karpitschka M
Klinikum der LMU München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München
E-Mail: Martina.Karpitschka@med.uni-muenchen.de