Ziele: Die Diffusions-gewichtete Magnetresonanztomographie (DWI) und der daraus abgeleitete Apparent diffusion coefficient (ADC) werden vielfach zur Charakterisierung von Leberläsionen verwendet. Ziel unserer Arbeit war, die Zuverlässigkeit und Variabilität der ADC-Messung der normalen Leber im intra- und interindividuellen Vergleich bei einem größeren Patientenkollektiv zu untersuchen. Methode: Die MRT-Untersuchungen erfolgten am Siemens Magnetom Avanto 1,5T, die DWI-Messung enthielt folgende Parameter: EPI 2D, TR 11309, TE 76, SD 4mm, b-Werte 50, 500 und 1000. Das mittlere Patientenalter lag bei 56,2 +- 13,7 Jahren. Patienten mit einer vorbekannten Lebersystemerkrankung (Zirrhose, Hämochromatose u.a.) wurden ausgeschlossen. Insgesamt 338 MRT-Untersuchungen konnten ausgewertet werden. Der intraindividuelle Vergleich erfolgte für 64 Folgeuntersuchungen (mittlerer Zeitabstand 80 +- 43 Tagen) mit dem Wilcoxon-Test. In jeder Untersuchung wurde die ADC-Messung an 6 definierten Stellen im normalen Leberparenchym durchgeführt und daraus Mittelwert und Standardabweichung berechnet. Ergebnis: Der insgesamt gemittelte ADC-Wert der Leber lag bei 0,56 +- 0,20×10–3 mm2/s (Variabilität 36%). Als mittlere Standardabweichung zwischen den 6 Messungen einer MRT-Untersuchung ergab sich 0,14 (25%), was sich überwiegend auf Feldinhomogenitäten zurückführen ließ. Die ADC-Werte im intraindividuellen Vergleich (0,54 +- 0,20) ergaben keine statistisch signifikante Differenz (p>0,05), die mittlere absolute ADC-Differenz lag bei nur 0,09 (16%). Schlussfolgerung: Die ADC-Messungen der normalen Leber ergaben relevante interindividuelle Schwankungen. Im intraindividuellen Vergleich zeigte sich eine höhere Messgenauigkeit, allerdings sollten Feldinhomogenitäten in der Auswertung berücksichtigt werden.
Keywords: Diffusionswichtung, DWI, ADC
Korrespondierender Autor: Stattaus J
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