Rofo 2011; 183 - VO224_8
DOI: 10.1055/s-0031-1279267

MR-Morphologie von teleangiektatischen Adenomen (THA) unter Verwendung von leberspezifischem Kontrastmittel GD-EOB-DTPA.

S Kreimeyer 1, T Schwerdt 1, T Longerich 2, HU Kauczor 1, L Grenacher 1
  • 1Universitätsklinik Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 2Universitätsklinik Heidelberg, Allg.Pathologie, Heidelberg

Ziele: Das Ziel der Studie war die Evaluation MR-morphologischer Merkmale von teleangiektischen Adenomen unter Verwendung von leberspezifischem Kontrastmittel GD-EOB-DTPA (Gd-EOB).

Hintergrund: Die neuerliche Klassifizierung THA geht aus früheren Studien zu „atypischen“ fokal nodulären Hyperplasien (FNH) hervor. Methode: Untersuchungseinheit waren 204 Patienten mit GD-EOB-MRT, bestehend aus nativer T1w-Sequenz, dynamischen T1w (15s-,60s,120s) Sequenzen nach Bolusinjektion von 0,025mmol/kg Körpergewicht GD-EOB, T2w Haste und T1w hepatozytenspezifischer Phase nach 20min. Es zeigten sich 7 umschriebene FNH mit „atypischen“ Merkmalen in der Hepatozytenphase. Wir evaluierten die MR-Morphologie hinsichtlich Signalintensität, Heterogenität, zentraler Narbe und Randbegrenzung und korrelierten die Ergebnisse mit histopathologischen Ergebnissen. Ergebnis: Alle 7 Läsionen wurden als THA klassifiziert, zeigten eine scharfe Randbegrenzung, ein homogen hyperintenses Signalverhalten in der nativen T2w Sequenz, eine moderate Hypointensität in T1w und keine zentrale Narbe. Nach der KM-Bolusinjektion von GD-EOB zeigten die Läsionen ein schwaches Enhancement bis hin zur Isointensität zum Leberparenchym. Keine der Läsionen zeigte ein für klassische FNH und Adenome typisches starkes arterielles Enhancemant. In den nachfolgenden dynamischen KM-Sequenzen stellte sich eine Läsion zunehmend hypointens zum Leberparenchym dar, die übrigen Läsionen persistierten isointens. In der Hepatozytenphase zeigten sich alle Läsionen hypointens, was untypisch für FNH, eher typisch für Adenome ist. Schlussfolgerung: Typische MR-morphologische Merkmale von THA sind das Fehlen eines starken arteriellen Enhancements und das hypointense Signalverhalten in der Hepatozytenphase unter Verwendung von GD-EOB. Läsionen mit FNH- und Adenom-typischen Merkmalen in der nativ- und der frühen KM-Phase, jedoch mit in der Hepatozytenphase eher adenomtypischem Verhalten, sollten als THA klassifiziert werden.

Keywords: teleangiektatisches Adenom, GD-EOB-DTPA, fokal noduläre Hyperplasie

Korrespondierender Autor: Kreimeyer S

Universitätsklinik Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg

E-Mail: sylvia.kreimeyer@med.uni-heidelberg.de