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DOI: 10.1055/s-0031-1279263
Trennung von Perfusion und Diffusion in Herdbefunden der Leber – klinische Anwendung zur Differenzierung metastasensuspekter Befunde.
Ziele: Die DWI ermöglicht die quantitative Abschätzung von Gewebecharakteristika. Zu den messbaren Signalveränderungen trägt nach der IVIM Theorie (le Bihan 1988) neben der extrazellulären Bewegung von Wassermolekülen auch die kapilläre Perfusion bei. Es lassen sich so Perfusion und Diffusion nichtinvasiv differenzieren. Wir untersuchten die klinische Anwendung dieser Methode zur Differenzierung metastasensuspekter Leberbefunde. Methode: Eingeschlossen wurden Patienten, welche in einem Zeitraum von 12 Monaten mit der Fragestellung Metastasen zu einer MRT der Leber überwiesen wurden. Patienten unter Chemotherapie wurden ausgeschlossen. Das Protokoll schloß eine DWI Sequenz (EPI, fatsat, TR/TE 2000/65ms, freie Atmung, 12 Mittelungen, 5 b-Werte (0, 100, 300, 600, 1000s/mm^2)) ein. Signalintensitäten der DWI bei entsprechenden b-Werten wurden durch zwei Radiologen im Konsensus gemessen. Die Messwerte wurden einer biexponentiellen (y=(1-f)*e^(-b*D)+f*e^(-b*D*)) nichtlinearen Regression zugeführt. Die Modellparameter f (Perfusionsfraktion), D (Diffusivität) und D*(Pseudodifussionskoeffizient) wurden einer univariaten ROC und multivariaten logistischen Regressionsanalyse zugeführt. Referenzstandard bildeten Histologie oder Verlaufskontrolle >12 Monate. Ergebnis: 41 eingeschlossene Patienten (mittleres Alter 58J) zeigten 95 Herdbefunde (61 maligne, 34 benigne). Gemäß univariater ROC Analyse zeigte D die höchste Genauigkeit zur Differenzierung von benignen und malignen Herdbefunden (ROC 0,706, P<0,05). Die Kombination von f und D zeigte die höchste ROC (0,851, P<0,05). Schlussfolgerung: Die Perfusion und Diffusion berücksichtigende Abschätzung nichtkohärenter Bewegung unter Verwendung eines Mehrkompartmentmodells unter klinischen Bedingungen ergab eine hohe diagnostische Genauigkeit zur Differenzierung zwischen metastasenverdächtigen Befunden.
Keywords: Leber, DWI, IVIM, Primovist, Metastasen
Korrespondierender Autor: Baltzer PA
Universitätsklinikum Jena, IDIR, Erlanger Allee 101, 07740 Jena
E-Mail: pascal.baltzer@med.uni-jena.de