Rofo 2011; 183 - VO223_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279256

Diffusionsgewichtete Ganzkörper-MR-Bildgebung bei 3 Tesla: Einsatz paralleler im Vergleich zur konventionellen HF Sendetechnik

M Kaschner 1, P Mürtz 1, GM Kukuk 1, F Träber 1, D Skowasch 2, J Gieseke 1, HH Schild 1, W Willinek 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, MRT, Bonn
  • 2Medizinische Universitätsklinik II, Pneumologie, Bonn

Ziele: Vergleich von paralleler und konventioneller HF-Sendetechnik für die diffusionsgewichtete Ganzkörper-MRT (DWIBS) bei 3 Tesla. Methode: An einem Ganzkörper-MRT (Philips Achieva 3T TX) wurde bei 40 konsekutiven Patienten eine diffusionsgewichtete Spin-Echo-Sequenz mit echoplanarer Bildauslesung und kombinierter STIR (short TI inversion recovery) und SSGR (slice selective gradient reversal) Fettunterdrückungstechnik eingesetzt. Mit paralleler (TX) und konventioneller HF-Sendetechnik wurden jeweils Aufnahmen am Hals (n=5), Thorax (n=8), Abdomen (n=6) und Becken (n=21) erstellt. Die Qualität der DWIBS-Bilder (graustufeninvertierte MIP(maximum intensity projection)-Rekonstruktionen aus den diffusionsgewichteten Bildern) wurde intraindividuell im Hinblick auf Messzeit, Bildhomogenität und Fettunterdrückung von zwei Untersuchern im Konsensusverfahren visuell beurteilt und in die Kategorien „verbessert“, „gleich“, „verschlechtert“ und „nicht eindeutig“ eingeteilt. Außerdem wurden ADC-Werte der Muskulatur und von Läsionen quantitativ ermittelt. Ergebnis: Die Bildhomogenität verbesserte sich mit TX signifikant (p<0,001), und zwar in 60% aller Aufnahmen (Hals: 60%, Thorax: 83%, Abdomen: 75%, Becken: 48%). Die Messzeit verkürzte sich im Mittel um 33%. Die Fettunterdrückung war in 43% der Aufnahmen leicht verbessert (p<0,001). Zu einer Verschlechterung der Bildqualität durch TX kam es in keinem Fall. Die ADC-Werte wiesen weder für die Muskulatur noch für die Läsionen signifikante Unterschiede auf (p=0,27 bzw. 0,20). Schlussfolgerung: Der Einsatz der parallelen HF-Sendetechnik bei 3 Tesla ermöglicht für die diffusionsgewichtete Ganzkörperbildgebung (DWIBS) eine signifikante Verbesserung der Bildhomogenität und Fettunterdrückung bei gleichzeitiger Verkürzung der Messzeit. Die ADC-Werte werden dabei nicht beeinflusst.

Keywords: MRT, 3 Tesla, DWIBS, parallele HF-Sendetechnik, Onkologie

Korrespondierender Autor: Kaschner M

Radiologische Universitätsklinik Bonn, MRT, Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn

E-Mail: Marius.Kaschner@ukb.uni-bonn.de