Ziele: Die Analyse der Lungenperfusion mittels Dual Energy CT (DECT) ist gegenüber Aufhärtungsartefakten
von dichtem Kontrastmittel in der V. subclavia (VS) und der Vena cava sup (VCS) sehr
anfällig. Daher verglichen wir zwei Scanprotokolle und vier Kontrastmittelprotokolle
bezüglich dem Schweregrad der Artefakte und den Schwächungen in der VCS, der Pulmonalarterien
und der Aorta ascendens. Methode: 120 Patienten wurden mittels DECT Angiographie untersucht um eine Pulmonalarterienembolie
auszuschließen. Es wurden zwei verschiedene Scan- und KM Protokolle verwendet. Gruppe
1(n=30): Scanrichtung craniocaudal, 64×0.6mm Kollimation, Gruppe 2–4 (jeweils n=30):
caudocranial, 14×1.2mm Kollimation. In Gruppe 1–3 wurde ein biphasisches KM-Injektionsprotokoll
mit unterschiedlichen Mengen KM und NaCl verwendet. In Gruppe 4 wurde ein triphasisches
Protokoll mit initial 60ml KM, gefolgt von 30ml 70%:30% NaCl/KM-Gemisch und abschließend
50ml NaCl- Bolus injiziert. Die Attenuation wurde in der VCS, den Pulmonalarterien
(PA) und der Aorta ascendens (AA) gemessen. Artefakte von dichtem KM wurden von 1
bis 5 skaliert (1=völlig diagnostisch; 5=mehr als 50% der Lungenparenchyms nicht diagnostisch)
von zwei geblindeten Radiologen bewertet. Ergebnis: Die mittlere Attenuation in der VCS betrug in Protokoll 4 (389±114 HU) und war signifikant
niedriger im Vergleich zur Gruppe 1–3 (p<0.002). Artefakte wurden in Gruppe 4 in der
VS und der VCS signifikant geringer bewertet (1.1±0.4 und 1.5±0.7), als in Gruppe
1 (3.2±1.0 und 3.0±1.1), 2 (2.6±1.1 und 2.3±1.0) und 3 (1.9±0.9 und 1.9±0.7), (p<0.01).
Die Schwächung in der PA war ebenfalls in Gruppe 4 (282±116 HU) signifikant geringer
als in Gruppe 1 (397±137 HU), Gruppe 2 (376±115 HU) und Gruppe 3 (311±104 HU)- jedoch
immer diagnostisch. Schlussfolgerung: Mit einem triphasischen KM-Protokoll kann eine ausreichende Kontrastierung der Pulmonalarterien
gewährleistet werden, während sich Aufhärtungsartefakte in den thorakalen Gefäßen
signifikant reduzieren.
Keywords: DECT, Pulmonalarterienembolie, CT-Angiographie
Korrespondierender Autor: Kerl JM
Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai
7, 60590 Frankfurt am Main
E-Mail: matthias.kerl@gmail.com