Rofo 2011; 183 - VO222_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279244

Akute Lungenembolie: Korrelieren CT-Angiographie-Obstruktionsscores mit einer Rechtsherzbelastung und dem klinischen Verlauf

P Apfaltrer 1, T Henzler 1, M Meyer 1, R Krissak 1, J Grüttner 2, T Süselbeck 2, SO Schönberg 1, C Fink 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
  • 2Universitätsmedizin Mannheim, Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, 1. Medizinische Klinik, Mannheim

Ziele: Korrelation von CT-Angiographie Obstruktionsscores mit dem Vorliegen einer Rechtsherzbelastung und dem klinischen Verlauf bei Patienten mit akuter Lungenembolie (LE). Methode: CTA Obstruktionsscores (Quanadli/Mastora) von 32 Patienten (66±12,9 Jahre) mit akuter LE wurden im Konsensus von 2 Radiologen ermittelt. Alle Patienten erhielten innerhalb von 24 Stunden zur CT eine Echokardiographie zur Bewertung der Rechtsherzbelastung. Zusätzlich wurde die Rechtsherzbelastung (RHB) in der CT durch Berechnung des Verhältnisses des rechtsventrikulären (RV)/linksventrikulären (RV/LV) Diameters in transversalen Schichten (RV/LVtrans) und rekonstruierten 4-Kammer MPR (RV/LV4ch) sowie durch Berechnung des Verhältnisses beider Ventrikelvolumina quantifiziert (RV/LVvol). CTA Obstruktionsscores wurden mit der RHB und dem Vorliegen eines komplizierten klinischen Verlauf (definiert durch Tod, Intensivpflichtigkeit oder NYHAGrad III) korreliert. Ergebnis: Der mittlere Quanadli und Mastora-Score betrug 14,3±11,5 bzw. 28,3±19,9. Die Echokardiographie zeigte eine moderate oder schwere RHB in 4 bzw. 7 Patienten (12,5%/21,9%). Der Mastora-Score war signifikant höher bei Patienten mit echokardiographisch bestätigter schwerer bzw. moderater RHB als bei Patienten ohne RHB (44,3/50 vs. 18,9). Der Quanadli-Score unterschied sich dagegen nur zwischen Patienten mit schwerer und fehlender RHB (22,6 vs. 10,4). Eine relevante Korrelation (R0,6) zwischen den CTA Obstruktionsscores und CT Parametern der RHB lag nur für den Mastora-Score vor (RV/LV4ch: R=0,64, RV/LVvol: R=0,69). 14 Patienten (43,8%) zeigten einen komplizierten klinischen Verlauf. Beide Obstruktionsscores zeigten keinen relevanten Unterschied zwischen Patienten mit oder ohne kompliziertem klinischen Verlauf. Schlussfolgerung: Der Mastora-Score zeigt eine deutlichere Korrelation mit der RHB als der Quanadli-Score. Beide Obstruktionsscores korrelieren nicht mit einem komplizierten klinischen Verlauf.

Keywords: Lungenembolie, Rechtsherzbelastung, CTA, CTA Obstruktionsscores

Korrespondierender Autor: Apfaltrer P

Universitätsmedizin Mannheim, Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, 68167 Mannheim

E-Mail: dr.apfaltrer@gmail.com