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DOI: 10.1055/s-0031-1279236
7 Tesla Ultrahochfeldbildgebung des weiblichen Beckens: erste Ergebnisse
Ziele: Mit der erfolgreichen in-vivo Implementierung der 7 Tesla Magnetresonanztomographie bei Menschen konnte der diagnostische Nutzen der Hochfeldbildgebung hinsichtlich der verbesserten Darstellung anatomischer Details nachgewiesen werden. Ziel dieser Studie war die Durchführbarkeit der 7 Tesla Magnetresonanztomographie des weiblichen Beckens sowie die Entwicklung eines spezifischen Untersuchungsprotokolls. Methode: Acht gesunde Probandinnen wurden mit einer 8-Kanal HF-Körperspule an einem 7 Tesla Ganzkörpertomographen untersucht (Magnetom 7T, Siemens Healthcare, Erlangen, DE). Zur Reduktion möglicher B1-Inhomogenitätsartefakte wurde eine eigenentwickelte Steuerungssoftware angewandt. Folgende Sequenzen wurden akquiriert: 1) T1w fettgesättigte 2D FLASH axial und sagittal 2) T2w TSE axial und sagittal und 3) dynamische T1w 3D FLASH sagittal. Zur dynamischen Untersuchung wurden 0,1mmol/kg Gadobutrol (Gadovist®, Bayer Schering Pharma) i.v. appliziert. Es erfolgte eine visuelle Evaluierung der Bildqualität (BQ) mithilfe einer 5-Punkte Skala (5=sehr gute Bildqualität bis 1=schlechte Qualität). Ergebnis: Artefakte und B1-Inhomogenitäten konnten durch das RF-Shimming effektiv reduziert werden. Die 2D (durchschnittliche BQ: 4,4) und 3D (durchschnittliche BQ: 3,8) FLASH Bildgebung ermöglichten eine hochaufgelöste Darstellung anatomischer Strukturen. Zudem zeigte die pelvine arterielle Gefäßstrombahn bereits vor KM Gabe ein hohes Signal. Im Rahmen der dynamischen Untersuchung zeigte sich eine homogene Kontrastierung der Uteruswand. Die T2w TSE Bildgebung (durchschnittliche BQ: 3,2) ermöglichte eine Analyse zystischer Strukturen wie z.B. bilateraler Ovarialzysten. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Pilotstudie konnten die Machbarkeit der 7 Tesla Bildgebung des weiblichen Beckens und die erfolgreiche Transformation des hohen SNR in eine hohe örtliche Auflösung darlegen.
Keywords: 7 Tesla, Becken-MRT, Ultrahochfeldbildgebung, Gynäkologische Bildgebung, Gynäkologische Radiologie
Korrespondierender Autor: Umutlu L
Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45122 Essen
E-Mail: Lale.Umutlu@uk-essen.de