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DOI: 10.1055/s-0031-1279231
Detektionsmethode des DCIS prognostiziert HER-2-Überexpression
Ziele: Überexpression des HER2-Rezeptors ist ein prognostischer Marker, der mit einer höheren biologischen Aggressivität korreliert. Wir untersuchten die HER2 Überexpression von mammographisch und MR-tomographisch sichtbaren DCIS. Ziel war es herauszufinden, ob die mittels MRT zusätzlich diagnostizierten DCIS prognostisch relevant sind oder zu einer möglichen zusätzlichen Überdiagnose führen Methode: Im 5-jährigen Studienzeitraum erhielten 7319 Frauen eine MRT zusätzlich zur Mammographie. Bei insgesamt 167 Frauen wurde ein reines DCIS diagnostiziert. HER2-Rezepor-Status wurde dichtomosiert: „positiv“ (DAKO 3+ o. c-erB2-Amplifikation in FISH) oder „negativ“ (DAKO <3+ o. negativer FISH). HER2-Rezeptorstatus war verfügbar bei 127/137 Frauen. Wir verglichen den HER2-Rezeptor-Status aller mammographisch mit allen MR-tomographisch diagnostizierten DCIS. Zudem verglichen wir den HER2-Rezeptor-Status aller nur mammographisch mit allen nur MR-tomographisch detektierten DCIS Ergebnis: Von den 127 DCIS, waren 95 (75%) HER2-negativ und 32 (25%) HER2-positiv. Von den HER2-positiven DCIS wurden 13 (41%) mit der Mammographie und 31 (97%) mit der MRT diagnostiziert. 10 DCIS wurden nur mit der Mammographie detektiert; unter diesen war ein DCIS HER2-positiv (10%). Von den 52 DCIS, die nur mittels MRT diagnostiziert wurden, waren 21 (40%) HER2-positiv. Im gesamten Kollektiv wurden 2/3 (69%) der HER2-positiven DCIS nur mit der MRT diagnostiziert (p<0,005) Schlussfolgerung: DCIS, die nicht mit der MRT diagnostiziert werden sind fast immer HER-2 negativ. Zwei Drittel der HER2-positiven DCIS waren mammographisch okkult. Die Methode mit der ein DCIS detektiert wird korreliert somit mit der biologischen Aggressivität des DCIS: Detektion mit der Mammographie korreliert mit einer geringeren Aggressivität im Vergleich zur MRT. Nur MR-tomographisch diagnostizierte DCIS weisen eine höhere biologische Aggressivität auf. Entsprechend stellen MR-tomographisch sichtbare DCIS keine Überdiagnose, sondern eine prognostisch relevante Erkrankung dar
Keywords: DCIS, MRT, Mammographie
Korrespondierender Autor: Schrading S
Universitätsklinik Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen
E-Mail: sschrading@ukaachen.de