RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0031-1279214
Ergebnisse nach endovaskulärer Therapie von intrakraniellen A. carotis interna-Aneurysmen in Abhängigkeit von der Aneurysma-Lokalisation.
Ziele: Die Rezidivneigung von Aneurysmen nach endovaskulärer Therapie variiert insbesondere in Abhängigkeit der Größe, der Lokalisation und der initialen Verschlussrate. Entlang der intrakraniellen A. carotis interna gibt es offenbar regionale Besonderheiten, die Einfluss auf die Rezidivhäufigkeit haben. Diese Studie vergleicht die angiographischen Ergebnisse von paraophthalmischen und Carotis-Hinterwand-Aneurysmen nach 6 Monaten. Methode: Eingeschlossen wurden 125 Patienten, 58 Patienten mit insgesamt 67 Aneurysmen der para- oder supraophthalmischen ACI und 69 Patienten mit je einem Aneurysma des R. com. post. bzw. der A. carotis-Hinterwand, die in den Jahren 2002–2009 in Essen endovaskulär behandelt wurden und eine angiographische Kontrolle nach mindestens 6 Monaten erhielten. Es folgte eine retrospektive Analyse der Rezidivrate und Rate der endovaskulären Nachbehandlung. Ergebnis: Die paraophthalmischen Aneurysmen waren im Mittel größer (Durchschnitt 10,6mm vs. 6,5mm) und waren weniger häufig rupturiert (SAB 23,5%) als die Aneurysmen am R. com. post. bzw. der Carotis-Hinterwand (SAB 60,9%). Eine zusätzliche initiale Stentimplantation war bei insgesamt 14 Patienten mit paraophthalmischem Aneurysmen notwendig, aber nur bei einem Hinterwandaneurysma. Die Rezidivrate nach 6 Monaten betrug in der Gruppe der paraophthalmischen Aneurysmen 23,9% und führte in 16,4% (11 von 16) der Patienten zu einer endosvaskulären Nachbehandlung. In der Gruppe der Carotis-Hinterwand-Aneurysmen traten bei 13% (9) der Patienten Rezidivaneurysmen auf, die alle nachbehandelt wurden. Schlussfolgerung: In dieser monozentrischen, retrospektiven Analyse bestätigt sich die Beobachtung, dass es hinsichtlich des klinischen und angiographischen Verlaufes endovaskulär behandelter Aneurysmen der A. carotis interna spezifische Unterschiede der Rezidivhäufigkeit in Abhängigkeit der Aneurysmalokalisation gibt, die bei der Indikationsstellung zur Behandlung und bei der Wahl der Behandlungsmethode berücksichtigt werden müssen.
Keywords: A. carotis interna, Aneurysma, Coiling, Outcome, Rezidiv
Korrespondierender Autor: Breyer T
Universitätsklinikum Essen, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45122 Essen
E-Mail: tobias.breyer@uk-essen.de