Rofo 2011; 183 - VO207_6
DOI: 10.1055/s-0031-1279148

Hepatozelluläres Karzinom: CT-gesteuerte Hochdosis Brachytherapie (CT-HDRBT) zur Ablation von großen (5–7cm) und sehr großen (>7cm) Tumoren.

F Collettini 1, A Poellinger 1, D Schnapauff 1, T Denecke 1, E Schott 2, T Berg 3, P Wust 4, B Hamm 1, B Gebauer 1
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
  • 2Charité Universitätsmedizin Berlin, Med. Klinik mit Schw. Hepatologie u. Gastroenterologie, Berlin
  • 3Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Gastroenterologie, Leipzig
  • 4Charité Universitätsmedizin Berlin, Klninik für Strahlentherapie, Berlin

Ziele: Beurteilung der radiologischen und klinischen Ergebnisse der CT-gesteuerten Hochdosis Brachytherapie (CT-HDRBT) von hepatozellulären Karzinomen (HCC) mit einem Durchmesser von mehr als 5cm im Durchmesser. Methode: 26 Patienten mit 26 inoperablen HCCs mit einem Durchmesser von 5 bis 12cm (Mittelwert: 7,2cm) wurden mittels CT-HDRBT behandelt. Die Tumoren wurden nach Durchmesser in zwei Gruppen eingeteilt: „große Läsionen“ (5–7cm) und „sehr große Läsionen“ (>7cm). Zur Beurteilung des Ansprechens auf die Therapie wurde bei jedem Patienten eine MRT mit Gd-EOB-DTPA der Leber vor, 6 Wochen nach und jeden dritten Monat nach der Behandlung durchgeführt. Endpunkte der Studie waren die lokale Tumorkontrolle (LTC) sowie das progressionsfreie Intervall (PFS) und das Gesamtüberleben (OS). Ergebnis: 13 Tumoren wurden als „groß“ und 13 als „sehr groß“ eingestuft. In allen Fällen ergab sich eine vollständige Abdeckung der Läsion in der ersten MRT-Kontrolle 6 Wochen nach Behandlung. Die mittlere minimale Tumor-umschließende Dosis betrug 15.8Gy. Das mittlere Zielvolumen (Clinical Target Volume, CTV) betrug 177ml. Fünf Patienten konnten nicht weiter nachbeobachtet werden (lost at Follow-up), die restlichen 22 Patienten wurden mit Gd-EOB-DTPA MRT der Leber kontrolliert. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 12,6 Monaten. Zwei Patienten entwickelten eine lokale Progression (einer in der „großen“ und einer in der „sehr große“ Gruppe). Bei 6 Patienten (28,5%) wurde eine nicht lokale Progression festgestellt (3/13 in der „großen“ und 3/13 in die „sehr große“ Gruppe). Kein Patient starb während der Nachbeobachtungszeit. Der mittlere OS betrug 14,2 Monate. Es traten keine klinisch relevanten Komplikationen auf. Schlussfolgerung: Die CT-HDRBT ist eine Alternative zur thermischen Ablation von HCC und garantiert eine hervorragende lokale Tumorkontrolle auch für große HCC >5cm, die mittels thermischer Ablation nicht behandelbar wären.

Keywords: CT-gesteuerte Hochdosis Brachytherapie, Hepatozelluläres Karzinom, Tumorablation

Korrespondierender Autor: Collettini F

Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Charitéplatz 1, 10117 Berlin

E-Mail: federico.collettini@charite.de