Einfluss der intraoperativen Sonographie auf das operative Vorgehen während ausgedehnter Leberresektionen bei primären oder sekundären Lebertumoren

Ziele: Ziel dieser Studie war die retrospektive Evaluation der Rolle der intraoperativen Sonographie (IOUS) im operativen Vorgehen in der onkologischen Leberchirurgie bei Patienten mit primären bzw. sekundären Lebertumoren. Methode: Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden 160 konsekutive Patienten (91männliche und 69 weibliche Patienten mit einem Durchschnittsalter von 59,4±9,9 Jahren) mit in 16,3% primären (n=12 HCC, n=12 CCC, n=2 Gallenblasenkarzinome) und 83,7% sekundären Lebertumoren (n=134 Metastasen, darunter n=71 kolorektale Metastasen, n=40 Pankreaskarzinome bzw. neuroendokrine Pankreastumore, n=7 Mammakarzinom, n=4 Nierenzellkarzinom, n=3 Ösophaguskarzinom, n=3 Leiomyosarkom bzw. Liposarkom, n=2 Zervixkarzinom, n=1 Ewing-Sarkom, n=1 Phäochromozytom, n=1 malignes Melanom, n=1 neuroendokriner Tumor der Leber) chirurgischen Eingriffen (Resektion, RFA, Kombination von beidem) unterzogen. Wir korrelierten retrospektiv die Befunde der präoperativen Diagnostik (CT, MRT) mit denen der intraoperativen Ultraschall-Diagnostik unter Wertung des geplanten präoperativen Vorgehens mit der dann tatsächlichen chirurgischen Behandlung anhand der Operationsberichte und Histologiebefunde. Ergebnis: Bei 59 Patienten (36,9%) bestand eine Diskrepanz zwischen prä- und intraoperativer Diagnostik. Bei diesen Patienten lieferte die intraoperative Sonographie zusätzliche Information zur Anzahl, Größe, Lokalisation und/oder lokalen Ausdehnung der Metastasen. In 53 Fällen (33,1%) wurde das geplante operative Vorgehen durch IOUS-Informationen geändert. Schlussfolgerung: Die IOUS ist ein wichtiges ergänzendes diagnostisches Verfahren in der onkologischen Leberchirurgie, da es in ca. ein Drittel der Fälle operationsentscheidende Informationen für das weitere operative Vorgehen in der Therapie der Patienten mit primären und sekundären Lebertumoren liefert.

Keywords: intraoperative Sonographie, primäre Lebertumore, sekundäre Lebertumore

Korrespondierender Autor: Holzschuh M

Radiologische Klinik, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg

E-Mail: [e-mail]