Rofo 2011; 183 - VO207_2
DOI: 10.1055/s-0031-1279144

Repetitive transarterielle Chemoembolisation bei nicht resektablen Lebermetastasen des kolorektalen Karzinoms: Verschiedene Chemotherapieprotokolle mit nachfolgender MR-gesteuerter LITT

TJ Vogl 1, N Naguib 1, MN Nour-Eldin 1, MG Mack 1, S Zangos 1, A Jost 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.

Ziele: Evaluation eines Behandlungsprotokolls mit der Kombination von repetitiver transarterieller Chemoembolisation (TACE) und nachfolgender MR-gesteuerter laserinduzierter Thermotherapie (LITT) mittels verschiedener Chemotherapieprotokolle zur Behandlung von primär nicht resektablen Lebermetastasen des kolorektalen Karzinoms. Methode: 224 Patienten wurden in diese prospektive Studie inkludiert. TACE (Mittel 3.4 Sitzungen/Patient, SD 1.33, Bereich 1–10) wurde zum Downstaging durchgeführt, damit auch für primär zu große Metastasen eine Indikation für LITT (Anzahl Metastasen ≤5, Durchmesser ≤5cm) erzielt werden konnte. Die Chemotherapieprotokolle bestanden aus Irinotecan und Mitomycin (77 Patienten), Gemcitabine und Mitomycin (49 Patienten) oder Mitomycin allein (98 Patienten). Die Embolisation erfolgte mit Lipiodol and Embocept zur vaskulären Okklusion. Die post TACE verbliebenen Metastasen wurden mit MR-gesteuerter LITT behandelt (Mittel 2.2 Sitzungen/Patient). Ergebnis: TACE führte zu einer Reduktion der Tumorgröße von im Mittel um 21.4%. Die mittlere progressionsfreie Überlebenszeit betrug 5 und die mittlere Tumorkontrollrate betrug 10.7 Monate. Die mittlere Überlebenszeit seit Beginn der TACE-Therapie betrug 26.1 Monate (SD 16.01, Bereich 4–110 Monate), in der Irinotecan und Mitomycin-Gruppe 24.17 Monate, in der Gemcitabine und Mitomycin-Gruppe 26.9 Monate und bei Patienten, die nur mit Mitomycin behandelt wurden, 27.24 Monate. Dabei ergab sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen Gruppen (p<0.01). Schlussfolgerung: Mit dem Einsatz der repetitiven TACE wird eine Reduktion von Anzahl, Größe und Volumen der Lebermetastasen des kolorektalen Karzinoms mit dem Ziel, eine anschließende MR-gesteuerte LITT zu ermöglichen. Mit der kombinierten Behandlung können beträchtliche Überlebensraten und eine hohe lokale Tumorkontrolle erzielt werden mit statistisch signifikanten Unterschieden zwischen den drei unterschiedlichen Chemotherapieprotokollen.

Keywords: Lebermetastasen, kolorektales Karzinom, transarterielle Chemoembolisation (TACE), laserinduzierte Thermotherapie (LITT)

Korrespondierender Autor: Vogl TJ

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt a.M.

E-Mail: t.vogl@em.uni-frankfurt.de