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DOI: 10.1055/s-0031-1279143
Matched-pair Analyse kontinuierlicher Echtzeittemperaturüberwachung während MRT-gestützter Laserablation in der Leber – Vergleich von PRF- und T1- Methode
Ziele: Perkutane ablative Verfahren profitieren von der Echtzeitbildgebung in der Magnetresonanztomographie mit der Möglichkeit, Temperaturen im Gewebe nahezu exakt wiederzugeben. Gegenstand der Studie war die Evaluation erster klinischer Erfahrungen mit der Protonenresonanzfrequenz (PRF)-Verschiebung zur Überwachung der Temperaturentwicklung im Rahmen der ablativen Therapie von Lebermetastasen und der Vergleich mit der bisher angewendeten T1-Thermometrie in einer retrospektiven Matched-pair Analyse. Methode: 34 PRF-gestützte thermoablative Therapien im 1,5 T MRT (TE 12ms, TR 970ms, FA 65°, Schichtdicke 3mm) wurden in einer retrospektiven Matched-pair Analyse mit Patienten aus dem Zeitraum 2005–2008 (T1-FLASH 2D, TE 4,8ms, TR 100ms, FA 70° Schichtdicke 5mm) verglichen (n=68). Das Thermomonitoring in der Kontrollgruppe erfolgte durch T1- Magnitudenbildgebung. Der visualisierte Thermoeffekt und die konsekutive Nekrose wurden anschließend in beiden Gruppen quantifiziert, verglichen und statistisch analysiert. (Mann Whitney Test) Ergebnis: Die Korrelation zwischen der visualisierten Isothermalzone (≥55°C) und der konsekutiven Nekrose (T1-Kontrastierungsdefekt) am Folgetag nach Ablation wies eine Übereinstimmung von 77,41% auf. In der Matched-pair Gruppe zeigte sich hingegen zwischen alternativem T1-Signalverlust und Nekrose nur eine Kongruenz von 30,67%.
Die Differenz der beiden Thermometriemethoden ist signifikant (p=0,004), wohingegen die Größe der therapieinduzierten Nekrosezonen keinen signifikanten (p>0,28) Unterschied in beiden Gruppen ergab. Schlussfolgerung: Die PRF-Thermometrie ermöglicht derzeit, exklusiv für die perkutane Ablation von Lebermetastasen, eine interferenzfreie und exakte Online-Temperaturüberwachung.
Die PRF-Methode ist dabei alternativen Verfahren, wie dem T1-Magnitudenbild, deutlich überlegen.
Keywords: Thermometrie, Laserablation, Leber, MRT
Korrespondierender Autor: Ungerer S
Universitätsklinikum Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Ferdinand-Sauerbruch-Str., 17475 Greifswald
E-Mail: sungerer@uni-greifswald.de