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DOI: 10.1055/s-0031-1279092
CT-gesteuerte perkutane Jejunostomie
Ziele: Die chirurgisch eingebrachte perkuane Jejunostomie (PEJ) ist eine bewährte Behandlungsmethode zur Sicherstellung einer enteralen Ernährung als Alternative zur perkutanen Gastrostomie.
Wir berichten über unsere Erfahrung einer CT-gesteuerten Anlage einer PEJ (CT-PEJ) in Lokalanästhesie. Methode: Die CT-PEJ wurde in unserer Klinik bei Patienten mit einer Magenausgangsstenose oder nach Magenhochzug eingesetzt, die aufgrund Ihres Allgemeinzustandes nur mit erhöhtem Risiko OP-fähig waren. Ergebnis: Zur Vorbereitung der Intervention ist die Anlage einer Jejunalsonde zur Distension des Dünndarms mit negativem Kontrastmittel, z.B. Sorbitol, und Luft notwendig. Dies kann bei dem Vorliegen einer Magenausgangsstenose auch mit verschiedenen Angiographiekathetern und -drähten erfolgen, die eine bessere Steuerung als die herkömmlichen Jejunalsonden ermöglichen.
Während der PEJ-Anlage muss zusätzlich eine Distension des Darmes mit Butylscopolamin durchgeführt werden.
Zunächst wird eine zur Punktion geeignete Dünndarmschlinge (DDS) gewählt und diese dann mit zwei Ankernadeln punktiert. Anschließend erfolgt eine erneute Punktion der DDS mit einer Hohlnadel, über die ein Draht antegrad in den Dünndarm vorgeführt wird. Dabei werden die Anker zur Fixation der DDS auf Zug gehalten.
Anschließend wird am besten über eine Peel-away-Schleuse der endgültige PEJ-Katheter eingeführt. Dabei haben wir uns bewußt für ein kurzes Schlauchsystem entschieden, das in einer Pigtail-Schlaufe fixiert wird. Weniger günstig erscheint uns die Verwendung eines Systems mit Dilatatoren, da sowohl während der Intervention als auch nach Fixierung des endgültigen Katheters Dünndarmsekret über den Punktionstrakt austreten kann. Dies ist bei Nutzung einer Peel-away-Schleuse nicht aufgetreten. Schlussfolgerung: Die CT-gesteuerte Anlage einer PEJ in Lokalanästhesie ist mit geeigneter Vorbereitung und guter Materialauswahl sicher und für den Patienten schonend durchführbar.
Keywords: PEJ, CT-Intervention, enterale Ernährung
Korrespondierender Autor: Vockelmann C
Evangelisches Krankenhaus Mülheim an der Ruhr, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Wertgasse, 45468 Mülheim an der Ruhr
E-Mail: christel.vockelmann@evkmh.de