Rofo 2011; 183 - VO101_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279072

Automatische Läsionserkennung und Auswertung in der PET/CT: Evaluation am Beispiel des hepatisch metastasierten CRC

S Hahn 1, T Heusner 1, XS Zhou 2, M Hamami 3, M Forsting 1, A Bockisch 3, G Antoch 1
  • 1Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Siemens Medical Solutions, Medical Solutions, Malvern, USA
  • 3Uniklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen

Ziele: Die Auswertung von Läsionen in der PET/CT ist zeitaufwendig. Die Verlaufsbeurteilung erfordert meist die Größenausmessung und Bestimmung des „standard uptake value“ (SUV) mehrerer Läsionen. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Evaluation einer Software zur automatischen Erkennung und Auswertung von hepatischen Tumormanifestationen in der PET/CT am Beispiel von Lebermetastasen des CRC. Methode: Die Software wurde an PET/CT Untersuchungen von 20 Patienten mit hepatisch metastasiertem kolorektalen Karzinom (mittleres Alter 60 Jahre, 49–79 Jahre) evaluiert. Zunächst wurde der maximale SUV-Wert des gesunden Lebergewebes manuell ermittelt. Dieser Wert diente als Grenzwert für die automatische Läsionserkennung. Die neue Software ist aufgrundlage dieses Grenzwertes in der Lage, Leberläsionen mit höheren SUV-Werten zu detektieren und deren maximalen SUV sowie die maximale Größenausdehnung in der x-, y- und z-Ebene zu ermitteln. Die Werte wurden mit der manuellen PET/CT Auswertung verglichen. Ergebnis: Die Sensitivität für die automatische Erkennung von Lebermetastasen bei kolorektalem Karzinom betrug 96% (45 von 47 Läsionen wurden erkannt). 2 Läsionen waren falsch negativ, 11 Läsionen waren falsch positiv. Der positive prädiktive Wert betrug 80%. Der mittlere maximale SUV aller Läsionen betrug 8.8 (+/-3.8), der der richtig positiven Läsionen betrug 8.9 (+/-3.4). Die beiden falsch negativen Läsionen hatten einen SUV von 3.8 und 4.8. Der mittlere Läsionsdurchmesser in der automatischen Auswertung betrug 4.3cm (+/-3.6cm), 4.6cm (+/-3.4cm) und 4.2cm (+/-3.9cm) in x-, y- und z-Richtung. Die manuelle Auswertung ergab 3.5cm (+/- 2.4cm), 3.8cm (+/- 2.1cm) und 3.6cm (+/- 2.6cm) für die x-, y- und z-Ebene. Schlussfolgerung: Programme zur automatischen Läsionserkennung und Auswertung von Läsionen in der PET/CT werden in Zukunft die Befundung vereinfachen und möglicherweise auch beschleunigen. Vor dem klinischen Einsatz sind weitere Verbesserungen, insbesondere bei Berechnung der Läsionsgröße, erforderlich.

Keywords: PET/CT, CAD, SUV, CRC

Korrespondierender Autor: Hahn S

Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen

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