Rofo 2011; 183 - VO101_3
DOI: 10.1055/s-0031-1279071

Multimodale Analyse von Lebermetastasen neuroendokriner Tumore unter Verwendung von Ga-68 DOTATOC-PET, kontrastverstärkter CT und MRT

FL Giesel 1, C Zechmann 2, S Wulfert 2, A Afshar-Oromieh 2, S Haufe 2, U Haberkorn 2, HU Kauczor 3, T Kuder 4, C Kratochwil 2
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie E010, Heidelberg
  • 2Universitätsklinikum Heidelberg, Nuklearmedizin, Heidelberg
  • 3Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 4Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg

Ziele: Gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren (GEP-NET) zeigen eine erhöhte Somatostatin-Rezeptorexpression (SSR2). Dadurch besitzt die Ga-68 DOTATOC-PET als SSR2 positiver Marker eine hohe Sensitivität und Spezifität bei GEP-NET. Dennoch benötigt diese rezeptorspezifische Bildgebung ein morphologisches Korrelat zur besseren strukturellen Läsionsabgrenzung, welches entscheidend für die weitere Therapiestratefizierung ist. In dieser Studie untersuchten wir die Detektionsrate sowie die Abgrenzbarkeit von Lebermetastasen bei GEP-NET unter Verwendung von kontrastverstärkter CT und MRT in Korrelation mit Ga-68 DOTATOC-PET. Methode: 15 Patienten mit GEP-NET wurden mit Ga-68 DOTATOC PET, kontrastverstärktem CT (PET/CT, Siemens Biograph-6) und MRT (1.5 Tesla MRT, T2w-BLADE, prä- und post KM T1w-VIBE mit Primovist® BayerSchering) untersucht. Bildanalysen wurden qualitativ durch eine verblindete Auswertung unter Verwendung einer Fünf-Punkte-Skala, sowie quantitativ mittels ROI-Analyse (Läsionen wurden in 3-Kategorien eingeteilt: <1, 1–2, >3cm) evaluiert. Ergebnis: Unter Verwendung von Ga-68 DOTATOC-PET als Goldstandard zur spezifischen Darstellung von Lebermetastasen bei GEP-NET wurden insgesamt 28 Metastasen detektiert. Alle 28 Metastasen wurden auch in der Primovist®-MRT detektiert, wodurch die Läsionsausdehnung und Abgrenzbarkeit aller Läsionen erfasst werden konnte. In der kontrastverstärkten CT konnten nicht alle Lebermetastasen detektiert werden (79%). In der ROI-Anreicherungsanalyse verhielt sich der Kontrast zum Leberparenchym folgendermaßen: Primovist®MRT > portal-venösen > arteriellen kontrastverstärkten CT-Phase. Schlussfolgerung: Die Primovist®-MRT war signifikant besser in der qualitativen und quantitativen Analyse zur Detektion und Abgrenzung von Lebermetastasen im Vergleich zur kontrastvertärkten CT bei GEP-NET. Somit ist die Primovist®-MRT in Kombination mit der rezeptorspezifischen Ga-68 DOTATOC-PET Bildgebung die ideale Bildmodalität bei hepatisch metastasierten GEP-NETs.

Keywords: DOTATOC-PET, Primovist MRT, Neuroendokrine Tumore

Korrespondierender Autor: Giesel FL

Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie E010, Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg

E-Mail: f.giesel@dkfz.de