Rofo 2011; 183 - WS115_2
DOI: 10.1055/s-0031-1279013

Abdominelle Blutung: Diagnostik

MS Juchems 1
  • 1Universitätskliniken Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm

Zur Detektion der abdominellen Blutung stehen verschiedene internistische und radiologische Verfahren zur Verfügung. In der radiologischen Diagnostik hat – neben der Angiographie – die kontrastverstärkte Multidetektor-Spiral-CT (MDCT) in den letzten Jahren enorm an Wichtigkeit gewonnen.

Neben der oberen gastrointestinale Blutung, welche meist auf Ulcera, Varizen und Erosionen zurückzuführen ist, und der unteren GI Blutung, meist verursacht durch Divertikelblutung, Hämorrhoiden und Angiodysplasien, komplettieren traumatisch bedingte Blutungen, Aneurysma-, Tumor- und Arrosionsblutungen das Spektrum der abdominellen Blutungen. Die zweiphasige MDCT mit CT-Angiographie (CTA) bietet als nicht invasives Verfahren die Möglichkeit der schnellen Orientierung, während mit der Angiographie nicht nur Diagnostik sondern auch die Therapie durchgeführt werden kann.

Die MDCT hat einen hohen Stellenwert in der Akutdiagnostik abdomineller Blutungen. Sie hat hier weitgehend die Angiographie abgelöst. Aktive Blutungen lassen sich in der arteriellen Kontrastmittelphase als fokale Areale mit hohen HU Werten abgrenzen. Die Diagnosestellung wird durch dreidimensionale Rekonstruktionen, die durch die hohe Ortsauflösung moderner Scanner gewährleistet wird, zusätzlich erleichtert. Zudem gelingt es dank der MDCT häufig die Ursache für die Blutung zu benennen.

Die Angiographie sollte in der Diagnostik als Reserveverfahren bei nach stattgehabter MDCT weiterhin unklaren abdominellen Blutungen eingesetzt werden, besitzt aber unverändert einen hohen Stellenwert in der Therapie der abdominellen Blutung.

Lernziele:

  • Rekapitulation der häufigsten Ursachen für eine abdominelle Blutung und Indikationsspektrum für die Computertomographie und Angiographie

  • Untersuchungstechniken und Detektion von abdominellen Blutungen

  • Demonstration typischer Befunde

Korrespondierender Autor: Juchems MS

Universitätskliniken Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Steinhövelstr. 9, 89075 Ulm

E-Mail: markus.juchems@uni-ulm.de