Rofo 2011; 183 - WS115_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279012

Akute und chronische mesenteriale Ischämie: Diagnostik und Therapie

M Düx 1
  • 1Krankenhaus Nordwest, Radiologisches Zentralinstitut, Frankfurt a.M.

Bei der akuten mesenterialen Ischämie kommt es innerhalb von wenigen Stunden zu einer irreversiblen Durchblutungsstörung mesenterialer Organe. Meist ist das Versorgungsgebiet der A. mesenterica superior betroffen mit Infarzierung des nachgeschalteten Darms. Die Symptome (plötzlich einsetzender abdomineller Schmerz, Übelkeit/Erbrechen und Diarrhöe) sind unspezifisch. Die Letalität ist sehr hoch und beträgt 90% bei einer Symptomdauer ≥24 Stunden. Bei aggressivem diagnostisch-therapeutischem Vorgehen innerhalb der ersten Stunden nach Einsatz der Symptome kann die Letalität auf 50% gesenkt werden.

Die nicht-okklusive mesenteriale Ischämie stellt eine Sonderform (funktionell-spastische Perfusionsstörung des mesenterialen Stromgebietes) dar. Prädisponierend sind eine Langzeit-Intensiv-Therapie (Katecholamine), kardiogener Schock, Sepsis und größere kardiochirurgische/aortale Gefäßrekonstruktionen. Eine Mesenterialvenenthrombose mit konsekutiver Perfusionsstörung stellt eine weitere Ursache der akuten mesenterialen Ischämie dar.

Die chronische mesenteriale Ischämie (Angina abdominalis) wird durch arteriosklerotische Stenosen/Verschlüsse der Viszeralarterien verursacht. Ist häufig eine ausreichende Ruhedurchblutung durch Kollateralen gewährleistet führen Stenosen/Verschlüsse im mesenterialen Stromgebiet zur Mangeldurchblutung mit konsekutiven Schmerzen. Diese wiederum hindern die Patienten an einer ausreichenden Nahrungsaufnahme, so dass ein Malabsorptionssyndrom mit Gewichtsverlust resultiert.

Die Diagnostik der Wahl ist die CT-Angiographie, da schnell und ubiquitär verfügbar, eine lückenlose Überwachung der Patienten gewährleistet ist und die Diagnose zuverlässig und zügig gestellt werden kann. Therapeutisch kommt primär die interventionelle Revaskularisation (i.a. Lyse, PTA, Stent) zum Einsatz.

Lernziele:

  • Epidemiologie und Klassifikation der intestinalen Ischämie

  • Symptome und Diagnostik

  • Therapie mit Fallbeispielen zum therapeutischen Vorgehen

  • Ergebnisse

Korrespondierender Autor: Düx M

Krankenhaus Nordwest, Radiologisches Zentralinstitut, Steinbacher Hohl 2–26, 60488 Frankfurt a.M.

E-Mail: duex.markus@khnw.de