Rofo 2011; 183 - WS105_3
DOI: 10.1055/s-0031-1278983

DEB-TACE (Drug-eluting Bead TACE)

J Lammer 1, M Funovics 1, M Schoder 1, C Plank 1, F Wolf 1, C Kölblinger 1, W Matzek 1
  • 1Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie, Wien

Die Transarterielle Chemoembolisation (TACE) wird aufgrund mehrerer randomisierter kontrollierten Studien (RCT) und einer Metaanalyse als die Therapie der Wahl für Patienten mit „intermediate stage“ hepatozellulärem Karzinom (HCC) anerkannt. Die herkömmliche TACE erfolgt mit einem Chemotherapeutikum (z.B. Doxorubicin), Lipiodol und einer temporären Embolisation. In pharmakokinetischen Analysen hat sich jedoch gezeigt, dass das Chemotherapeutikum bei herkömmlicher TACE rasch in die Blutbahn ausgeschwemmt wird. Dementsprechend sind systemische Nebenwirkungen häufig. Weiters sind hepatotoxische Komplikationen ebenso häufig.

Drug-eluting Beads sind permanente Embolisate, die Doxorubicin in einer ionischen Bindung im Tumor halten. Daher sind die Gewebskonzentrationen höher, die systemischen Konzentrationen geringer. Die übliche Dosierung sind 150mg Doxorubicin/Therapie, gebunden an DEB mit einer Größe zw. 100–500µ). In einer randomisierten Studie (J.Lammer et al. PRECISION V. CVIR 2010) konnte nachgewiesen werden, dass DEB-TACE zu einem höheren Tumoreffekt („Tumour response“) führt und signifikant geringere Nebenwirkungen hat. In einer anderen RCT (K.Malagari et al. CVIR 2010) wurde die Überlegenheit von DEB-TACE gegenüber blander Embolisation nachgewiesen. Daher gilt heute die DEB-TACE als Therapie der Wahl für Patienten mit „intermediate stage“ HCC.

DEB-TACE mit Irinotekan und Doxorubicin ist in Evaluierung bei Lebermetastasen des kolorektalen Karzinoms und des uvealen Melanoms.

Lernziele:

  • Indikationen für DEB-TACE bei HCC

  • Indikationen für DEB-TACE bei Lebermetastasen

  • Technik der DEB-TACE

  • Ergebnisse der DEB-TACE

  • Komplikationen der DEB-TACE

Korrespondierender Autor: Lammer J

Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie, Währinger Gürtel 18–20, 1090, Wien

E-Mail: johannes.lammer@akhwien.at