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DOI: 10.1055/s-0031-1278866
MRT-Ischämienachweis – Stressuntersuchung
Die typischen Indikationen für Ischämiediagnostik mittels Stress-MRT sind V.a. KHK bei nicht wegweisenden Voruntersuchungen und Einschätzung der physiologischen Relevanz von bekannten, “intermediären“ Koronarstenosen. Grundsätzlich stehen zwei unterschiedliche Prinzipien der Stress-MRT zur Verfügung: a) Funktionsanalyse in Ruhe und unter adrenerger Stimulation mit dem Katecholamin Dobutamin in verschiedenen Dosis-Stufen und b) first-pass Myokardperfusion mit Gd-haltigen Kontrastmitteln unter Vasodilatation mit Adenosin und in Ruhe. Beide Pharmaka haben unterschiedliche Kontraindikationen.
Die technischen Anforderungen für die beiden Methoden sind ebenfalls verschiedene: Die Dobutamin-Funktion bedient sich ausschließlich der sehr robusten Cine-SSFP Sequenzen (TrueFISP, bFFE, FIESTA). Für die Perfusionsuntersuchung werden ultraschnelle T1-gewichtete Sequenzen verwendet, die pro Herzschlag mindestens drei Kurzachsenschnitte abdecken können. Diese Sequenzen sind technisch herausfordernd und bieten oft nur suboptimale Bildqualität. Für beide Verfahren steht (semi-) automatische Post-processing Software zur Verfügung, die (semi-) quantitative Auswertungen ermöglicht.
Während die Dobutamin-Funktion technisch einfacher ist, ist sie für den Patienten belastender und dauert länger. Adenosin-Perfusion kann schnell durchgeführt werden und ist für den Patienten angenehmer – birgt aber technische Limitationen und ist oft artefaktbehaftet. Letztlich ist für beide Verfahren Erfahrung und Expertise notwendig und die persönliche Präferenz des Untersuchers bestimmt oft die Wahl.
Lernziele:
Der Zuhörer kennt:
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die wichtigsten Indikationen und deren Stellenwert für die Stress-MRT.
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die Vor- und Nachteile der beiden Stress-MRT-Verfahren (Dobutamin-Funktion/Adenosin-Perfusion).
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den Stellenwert der Stress-MRT gegenüber anderen Verfahren zum Ischämienachweis.
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die technischen Aspekte der beiden MRT-Verfahren.
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die pharmakologischen Aspekte von Dobutamin und Adenosin.
Korrespondierender Autor: Hunold P
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck
E-Mail: peter.hunold@uk-sh.de