Die Gruppe der Ataxien ist sehr inhomogen und umfasst eine Vielzahl von verschiedenen
Erkrankungen. Bei der Mehrzahl der bekannten Ataxien ist der genetische Hintergrund
oder der molekulare Mechanismus bekannt. Grob werden Ataxien in erworbene, in hereditäre
und sporadische Ataxien eingeteilt. Die Magnetresonanz Tomographie ist die Methode
der Wahl zur Abklärung von Ataxien. Zunächst können verschiedene erworbene Ataxien
aufgrund von chronischen Infektionen des zentralen Nervensystems wie zum Beispiel
der Creutzfeldt-Jacob Erkrankung oder die oberflächige Siderose abgegrenzt werden.
Bei hereditären Ataxien gibt es derzeit das Bestreben verschiedene Atrophiemuster
zu unterscheiden. Dazu werden Methoden verwendet, die auf einer Koregistrierung von
3D Datensätzen basieren wie der Voxel-based Morphometry (VBM). Durch das Einschätzen
der Atrophie lässt sich bis jetzt die spinocerebelläre Ataxie (SCA) Typ II von den
übrigen SCAs abgrenzen, während sich ansonsten eine weitere Abgrenzung aufgund von
Atrophiemustern schwierig gestaltet. Weitere Informationen können mithilfe der Diffusions-gewichteten
Bildgebung und der MR Spektroskopie (MRS) gewonnen werden. Eine Erhöhung des Apparent
Diffusion Coefficient (ADC) zeigt Regionen mit fortschreitender Neurodegeneration
an. Die MRS misst Unterschiede im Metabolismus, die auch durch ein unterschiedliches
Fortschreiten der Neurodegeneration verursacht werden.
Lernziele:
Diese Methoden sind auch nützlich bei der Beurteilung von sporadischen degenerativen
Ataxien. Somit sind die MRT und MRS in der Lage, interessante Informationen bereitzustellen,
die einen in-vivo Einblick in den Mechanismus der Erkrankung gewähren und in Zunkunft
vielleicht eine genauere Prognose zulassen.
Korrespondierender Autor: Schocke M
Universitätsklinik für Radiologie, Annichstraße 35, 6020, Innsbruck
E-Mail: michael.schocke@i-med.ac.at