Rofo 2011; 183 - RKSP413_1
DOI: 10.1055/s-0031-1278802

Was kann die Radiologie leisten? – Ganzkörper-MDCT: Logistik, Protokolle und Befundung

M Körner 1, LL Geyer 1, S Wirth 1, M Treitl 1, MF Reiser 1, U Linsenmaier 1
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Die Schockraumversorgung Schwerstverletzter setzt die sehr enge und gute Kooperation der Beteiligten Fachgebiete, in erster Linie Radiologie, Anästhesie und Chirurgie, voraus. Da die Überlebenswahrscheinlichkeit stark mit der frühzeitigen und gezielten Therapie zusammenhängt, bildet eine schnelle radiologische Diagnose eine wesentliche Basis für den Behandlungserfolg. Der Vortrag informiert hierbei zunächst über notwendige strukturelle und bauliche Konzepte. Gezielter Ultraschall und eine Übersichtsradiographie können während der zeitgleichen Stabilisierung des Patienten erfolgen, sind aber dann abzulehnen, wenn sie zusätzliche Zeitverzögerungen bedingen. Die in aller Regel sofort anschließende CT wird als Ganzkörperuntersuchung mit einem speziell zeitlich optimierten und standardisierten Protokoll angefertigt. Im Gegensatz zu den Scannern voriger Generationen bieten die heutigen MDCT-Geräte hochauflösende Darstellungsmöglichkeiten in allen Raumebenen. Andererseits ist es durch die Vielzahl der Bilder nicht mehr möglich, den Vorgang der Bildrekonstruktion zeitgleich am Bildschirm zu verfolgen. Daher ist eine geeignete Strategie zur schnellstmöglichen Befundung notwendig. Am Beispiel eines Schwerpunktzentrums der Notfallversorgung wird aus den relevanten Erfahrungen von über 3000 Polytraumata berichtet, das aktuelle Procedere vorgestellt und weiteres Verbesserungspotential diskutiert.

Lernziele:

  • Polytrauma: Definition, wesentliche Zahlen und Fakten

  • Strukturelle und bauliche Konzepte, um Zeitbedarf und Wegstrecken zu minimieren

  • Schockraumalgorithmus aus radiologischer Sicht: optimierte Interaktion fach- und berufsübergreifend!

  • Untersuchungsprotokolle verschiedener MDCT Scanner

  • Schnellbefundung in 5 Minuten: Wie werden wesentliche Befunde von über 2000 Bildern in wenigen Minuten nach Scanende erfasst und kommuniziert

  • Abschlussbefundung in max. 60 Minuten: Welche Bildrekonstruktionen sollten abschließend noch angefertigt, befundet und archiviert werden

Korrespondierender Autor: Körner M

Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Nußbaumstr. 20, 80336 München

E-Mail: Markus.Koerner@med.uni-muenchen.de