Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P521
DOI: 10.1055/s-0031-1278641

Antitumorwirkung des PI3K Antagonisten AEZS126* in Modellen des tripelnegativen Mammakarzinoms

JB Engel 1, H Schmidt 1, S Häussler 1, J Diessner 1, J Hahne 1, S Meyer 1, J Wischhusen 1, J Dietl 1, A Hönig 1
  • 1UFK Würzburg

Einleitung:

Das tripelnegative Mammakarzinom (TNBC) ist durch aggressives Wachstum und frühe Metastasierung gekennzeichnet. Da in diesen Tumoren häufig eine Überaktivierung des AKT/PI3K-Signaltransduktionsweges auftritt, wurde der selektive PI3K-Inhibitor AEZS-126in präklinischen Modellen des TNBC evaluiert.

Methoden: Die tripelnegative humane Brustkrebszelllinien HCC 1937, HCC 1806 und MDA MB 468 wurden mit ansteigenden Konzentrationen von AEZS 126 behandelt. Die Zellen wurden 24, 48 und 72 Stunden mit dem Wirkstoff inkubiert. Apoptoseinduktion wurde durch Spaltung von PARP und Caspase 3 per Western-Blot nachgewiesen. Anschließend wurden Tumorzellen mit dem Pancaspaseinhibitor ZVAD-fmk behandelt, um zu untersuchen, ob nach Inhibition von klassischer Apoptose noch zytotoxische Effekte von AEZS-126 auftreten. Um zu untersuchen in welcher Phase des Zellzyklus die zytotoxische Wirkung auftritt, wurde eine Zellzyklus-FACS-Analyse nach Behandlung mit verschiedenen Konzentrationen von AEZS-126 durchgeführt.

Ergebnisse: AEZS 126 war in allen untersuchten Zelllinien zytotoxisch mit EC 50 von 1,9µM in HCC-1937; 0,8µM in HCC-1806 und 0,6µM in MDA-MB468 (nach 48 Stunden Inkubation). Nach 72 Stunden verringerten sich die die EC 50s auf 1,2µM für HCC1937, 0,6µM für HCC1806, 1,4µM für MCF7 und 0,4µM für MDA-MB468. AESZS126 induzierte die Spaltung von PARP und Procaspase 3, was beweisend für die Induktion von klassischer Apoptose ist. Dennoch wurde der zytotoxische Effekt von AEZS-126 durch den Pancaspaseinhibitor ZVAD-fmk nicht vermindert. Die Zellzyklus-FACS-Analyse zeigte, dass die sub-G0/1 Fraktion (apoptotische/nekrotische Zellen) behandlungsabhängig anstieg während die G2 Fraktion entsprechend dosisabhängig abnahm.

Schlussfolgerung: AEZS 126 war in in vitro Modellen des tripelnegativen Mammakarzinoms gut wirksam. Der zytotoxische Effekt trat in Form von programmiertem Zelltod auf, der durch Caspaseinhbition nicht beeinflusst werden konnte. Aufgrund der guten in vitro-Aktivität empfiehlt sich die weitere Untersuchung in in vivo-Modellen und Phase-I-Studien des tripelnegativen Mammkarzinooms.

*Aeterna/Zentaris GmbH, Frankfurt/M