Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P520
DOI: 10.1055/s-0031-1278640

Proliferationshemmung und Reduktion der RAD001-induzierten Akt-Phosphorylierung durch Chloroquin in MCF7 Mammakarzinomzellen

A Polier 1, P Strissel 1, R Strick 1, B Fabry 2, T Koch 2, J Dittmer 3, R Dittrich 1, I Hoffmann 1, L Lotz 1, F Koppitz 1, S Oeser 1, MW Beckmann 1, MG Schrauder 1, CR Loehberg 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Erlangen
  • 2Institut für Medizinische Physik Erlangen
  • 3Universitätsfrauenklinik Halle.

Einleitung:

Eine Fehlregulation des PI3K/Akt/mTOR Signaltransduktionswegs lässt sich bei einer Vielzahl von Tumoren nachweisen. Moderne Forschungsansätze beschäftigen sich mit der Modifikation dieses Signaltransduktionsweges und aktuelle Daten deuten darauf hin, dass auch die subzelluläre Lokalisation von Akt und mTOR eine wichtige Rolle spielt. RAD001, ein Inhibitor der mTOR-Kinase, ist ein bereits etablierter Vertreter der ‘targeted therapies’ beim Mammakarzinom. Trotz der viel versprechenden antitumorösen Eigenschaften von RAD001, können sich im Rahmen der Mammakarzinomtherapie u.a. durch die RAD001-induzierte Phosphorylierung des Akt-Onkogens Resistenzen entwickeln. Chloroquin (CQ) ist Teil der viel versprechenden chemischen Familie der Quinoline, wie z.B. der pan-PI3K-Inhibitor BEZ235. Eine Kombinationstherapie von CQ und RAD001 stellt einen interessanten Ansatz in der Behandlung des Mammakarzinoms dar und wurde hier untersucht.

Material und Methoden:

In Zellkultur wurden MCF-7 (luminal, p53 wt., ER pos.) Mammakarzinomzellen mit CQ und RAD001 behandelt und zell- und molekularbiologisch analysiert: 3D-Kollagen Zellproliferationsassays, Durchflusszytometrie (FACS), Three-dimensional breast cancer cell spheroid model, und Immunoblot Assays.

Ergebnisse:

CQ und RAD001 führen zu einem Zellzyklusarrest in der G1 Phase und hemmen signifikant das Wachstum von MCF7 Zellen in Kollagen Zellproliferationsassays, sowie die Bildung von Spheroiden in 3D-Kulturen. In Immunoblot Analysen konnte gezeigt werden, dass die Kombinationsbehandlung bei MCF-7 Zellen zum einen zu einer Reduktion der RAD001-induzierten Phosphorylierung des Onkogens Akt im Nukleus führt und zum anderen eine reduzierte Phosphorylierung der mTOR-Kinase und dessen downstream target genes der proliferationsfördernden Kinase S6K1 hervorruft.

Schlussfolgerung:

CQ stellt sich als viel versprechender Kombinationspartner des mTOR-Inhibitors RAD001 dar, da es die RAD001-induzierte Akt-Phosphorylierung abschwächt und somit diesen Resistenzmechanismus in Krebszellen aufzuheben scheint.