Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P503
DOI: 10.1055/s-0031-1278623

Mammografische Dichte als Risikofaktor für die Entstehung eines Mammakarzinoms – Ergebnisse einer deutschen Fall-Kontroll-Studie

R Zeuner 1, CR Loehberg 1, L Häberle 1, SM Jud 1, P Klingsiek 1, A Hein 1, CM Bayer 1, C Rauh 1, M Uder 2, A Cavallaro 2, MS May 2, B Adamietz 2, R Schulz-Wendtland 2, T Wittenberg 3, F Wagner 3, MW Beckmann 1, PA Fasching 1, K Heusinger 1
  • 1Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • 2Radiologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • 3Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Erlangen

Einleitung:

Die mammografische Dichte (MD) ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für das Mammakarzinom. Frauen mit einer dichten Brust können ein bis zu 5fach erhöhtes Risiko haben, an einem Mammakarzinom zu erkranken. Bislang gibt es keine Daten aus Deutschland. Ziel dieser Untersuchung war es, an einer Fall-Kontroll Studie die Effektgröβen zu überprüfen

Methoden:

In einer Fall Kontroll Studie, die konzipiert war, um genetische Risikofaktoren für das Mammakarzinom zu untersuchen (Bavarian Breast Cancer Cases and Controls; BBCC), lagen von 1025 Mammakarzinompatientinnen und 520 gesunden Kontrollen Mammografien vor. Die MD wurde mit der dafür entwickelten Software MADENA© bestimmt und zusammen mit den restlichen Risikofaktoren wie Parität, Nutzung von Hormonersatztherapie, BMI und Familienanamese in bezug auf das Mammakarzinomrisiko untersucht.

Ergebnisse:

Mammakarzinompatientinnen hatten eine höhere MD als gesunde Frauen (38 vs. 32%, P<0.01). MD war signifikant niedriger in Frauen mit einem höheren Alter, BMI oder wenigen Geburten. In der Gruppe der Mammakarzinompatientinnen hatten auch Frauen mit einer positiven Familienanamnese eine höhere MD. In Bezug auf das Risiko konnte festgestellt werden, dass Frauen mit einer MD von mehr als 25% ein doppelt so hohes Risiko für ein Mammakarzinom hatten als Frauen mit einer MD unter 10% (odds ratio: 2.1; 95% confidence interval: 1.3–3.4;P<0.01). Ähnliche Effekte konnten in den Gruppen mit einer höheren MD festgestellt werden.

Schlussfolgerung:

Diese Studie unterstützt die bisherigen Publikationen und bestätigt MD als einen Risikofaktor für das Mammakarzinom. Jedoch liegen die Effektgöβen unter den bisher veröffentlichten.