Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P502
DOI: 10.1055/s-0031-1278622

Ki67 zur Vorhersage des Therapieansprechens bei neoadjuvanten Mammakarzinomen

L Kahmann 1, DL Wachter 2, K Heusinger 1, L Häberle 1, A Hein 1, CM Bayer 1, C Rauh 1, R Schulz-Wendtland 3, MR Bani 1, MP Lux 1, JD Strehl 2, A Hartmann 2, MW Beckmann 1, PA Fasching 1
  • 1Frauenklinik des Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • 2Pathologisches Institut der Universität Erlangen, Erlangen
  • 3Radiologisches Institut des Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen

Zielsetzung:

Die pathologische Komplettremission (pCR) nach neoadjuvanter Chemotherapie ist ein bedeutender prognostischer Marker für Mammakarzinompatientinnen. Ziel dieser Studie war die Untersuchung von prognostischem und prädiktivem Wert des Proliferationsmarkers Ki67 in der neoadjuvanten chemotherapeutischen Behandlung des Mammakarzinoms.

Materialien/Methoden:

Aus den diagnostischen Stanzbiopsien von 552 Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom wurden prospektiv Ki67, HER2/neu, Östrogen- und Progesteronrezeptoren sowie das Grading bestimmt. Mithilfe der Daten wurden univariate Analysen und multivariate Modelle zur Vorhersage der pCR und Prognose erarbeitet. Zur Identifikation von Subgruppen, in denen eine Vorhersage von pCR und Prognose mittels Ki67möglich ist, wurde zusätzlich eine molekulare Phänotypisierung der Tumoren durchgeführt.

Ergebnisse:

Bei einem Cut off von 13% Ki67 positiver Tumorzellen zeigte sich das Ki67 als unabhängiger Marker zur Vorhersage der pCR (OR=3,5; 95% CI: 1,4 bis 10,1), des Gesamtüberlebens (HR=8,1; 95%CI: 3,3 bis 20,4) und des progressionsfreien Überlebens (HR=3,2; 95% CI: 1,8 bis 5,9). Der Mittelwert Ki67 positiver Zellen betrug 50,6±23,4% bei Patientinnen mit und 26,7±22,9% bei Patientinnen ohne pCR.

Zusammenfassung:

Ki67 konnte als unabhängiger Prädiktor Ansprechen und Prognose bei Patientinnen unter neoadjuvanter Chemotherapie vorhersagen. Es zeigte sich, dass die Patientinnen mit einer pCR einen deutlich höheren durchschnittlichen Ki67-Wert hatten als Patientinnen ohne pCR. Deswegen könnte ein cut-off Wert für die klinsiche Praxis diskutiert werden, der deutlich höher liegt als die bisherigen cut-off Werte zwischen 10 und 20%.