Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P409
DOI: 10.1055/s-0031-1278608

Zum Einfluss von Ernährung und Aktivität auf die Knochendichte perimenopausaler Frauen – die Perimenopausale Knochendichte und Ovulation (PEKNO)-Studie

F Franck 1, A Ehle 1, T Wimmer 1, M Kiechle 1, V Seifert-Klauss 1
  • 1Frauenklinik der TU München, Klinikum rechts der Isar

Einleitung:

In der Perimenopause kommt es zu einem beschleunigten Knochendichteverlust. Aktivität und Ernährung werden als langfristige Einflussfaktoren auf den Knochenstoffwechsel diskutiert. Inwieweit sie in der Perimenopause eine Rolle für das Ausmaß des zu beobachtenden Knochendichteverlustes spielen, wurde bislang wenig untersucht. Daher werden in der PEKNO-Studie sowohl die Knochendichteveränderung als auch Ernährungsgewohnheiten und sportliche Aktivität perimenopausaler Frauen erfasst.

Methoden:

Bei der PEKNO-Studie handelt es sich um eine prospektive Beobachtungsstudie über 2 Jahre. Es werden Zyklusgeschehen, Hormonwerte, Knochenstoffwechselmarker und Knochendichte während der Lutealphase perimenopausaler Frauen über 45 Jahre erfasst. In halbjährlichen standardisierten Interviews werden dabei die wöchentlich verzehrten Mengen an Alkohol, Kaffee, Colagetränken, Mineral- Wasser, Milch- und Fleischprodukten erfragt. Die wöchentliche sportliche Betätigung in Stunden (h) wurde mit einem Faktor multipliziert, der die statistische Beanspruchung der jeweiligen Sportart berücksichtigt, und als Aktivitäts-Index berechnet.

Ergebnisse:

Bislang wurden 77 Teilnehmerinnen für die Studie rekrutiert. Komplette 2-Jahres-Verläufe liegen derzeit von 50 Frauen vor. Die Knochendichte nahm bei den Teilnehmerinnen über 2 Jahre im Durchschnitt um -4,47% ab. Bei 82% der Teilnehmerinnen wurde ein Knochendichteverlust beobachtet, der im Mittel -6,36% betrug. Die mittlere Milch/Joghurt-Aufnahme lag über die 2 Jahre bei 1626g/Woche (Käse: 246g/Wo). Bei 60% der Teilnehmerinnen lag diese unter der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen wöchentlichen Menge (bei Käse: 63,8%). Unter denjenigen mit einem Knochendichteverlust wiesen 59% eine zu niedrige Milch/Joghurt-Aufnahme auf, aber auch 62,5% der Teilnehmerinnen mit Knochendichte-Zunahme. Der mittlere Aktivitäts-Index betrug anfangs 13,11, nach 2 Jahren 12,35. Er nahm im Mittel um -0,78 ab. Bei 38% der Teilnehmerinnen war eine Index-Abnahme zusammen mit einer Knochendichte-Abnahme zu beobachten, bei 44% kam es trotz einer Zunahme des Aktivitäts-Index zu einem Knochendichteverlust.

Schlussfolgerung:

Bei 82% der Teilnehmerinnen wurde über 2 Jahre ein Knochendichteverlust beobachtet. Dies konnte jedoch weder den Ernährungsgewohnheiten noch der sportlichen Aktivität zugeschrieben werden. Für kurzfristige Veränderungen der Knochendichte in der Perimenopause scheinen andere Faktoren eine größere Rolle zu spielen.